Süddeutsche Zeitung

Oktoberfest 2023:Zwei Tage Verlängerung für die Wiesn

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Im nächsten Jahr soll das Oktoberfest nach dem Willen des Stadtrats erst am Dienstag zu Ende gehen. Sorgen machen den Politikern die Preise auf der Oidn Wiesn.

Von Heiner Effern

Mit einer Rekord-Wiesn hat es 2022 nicht geklappt. Zu wenige Besucher sind gekommen, die auch noch zu wenig getrunken haben. Dafür steht jetzt schon fest, dass die nächste Ausgabe 2023 zumindest eine historische Marke erreichen wird. Die Wiesn soll dann 18 Tage dauern, beschloss der Stadtrat gegen die Stimmen von Linken/Die Partei. Das ist die maximale Ausdehnung, die der Kalender hergibt. Schuld daran ist der Tag der Deutschen Einheit, der auf den ersten Dienstag nach dem letzten Wiesnwochenende fällt.

Alle sechs Jahre gönnt sich die Wiesn diese zwei Brückentage, die traditionell ein "Zuckerl" möglich machen, wie Wiesnstadträtin Anja Berger (Grüne) anmerkte. Am Brückenmontag gebe es keine Reservierungen, was viele Einheimische für einen spontanen Besuch nutzten. Von der CSU über die FDP bis zur SPD herrschte ebenfalls Einigkeit, dass eine längere Wiesn eine gute Wiesn ist. Nur die Linke/Die Partei fand, dass die Anwohner zu sehr belastet würden. Das wiederum sieht CSU-Fraktionschef Manuel Pretzl ganz anders. Schließlich sei das Oktoberfest schon länger da als die ältesten Nachbarn. "Wenn man da hingezogen ist, weiß man, auf was man sich eingelassen hat."

Statt des üblichen Kopfwehs nach der Wiesn verspürten nun einige Stadträte Bauschmerzen. Auslöser waren die künftigen Preise der Oidn Wiesn. Die Fahrgeschäfte dürfen dort von 2023 an 1,50 Euro statt wie bisher einen Euro für eine Runde verlangen. Während FDP-Fraktionschef Jörg Hoffmann litt, weil er den Schaustellern wie von diesen gewünscht lieber zwei Euro pro Fahrt zugestanden hätte, sorgte sich der Rest eher um die Geldbeutel der Besucher. Nun soll geprüft werden, ob man im Gegenzug den Eintrittspreis zur Oidn Wiesn wieder von vier auf drei Euro senken kann.

Wirtschaftsreferent und Wiesnchef Clemens Baumgärtner (CSU) wandte ein, dass die Oide Wiesn dieses Jahr der Stadt nach vorläufigen Berechnungen einen Verlust von 350 000 Euro bescheren wird. Eigentlich gelte die Regel, dass die Einnahmen die Ausgaben decken sollten. Viel Gelegenheit für eine Preissenkung sehe er nicht. Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) schlug am Ende vor, angesichts eines Besucherschwunds auf der Oidn Wiesn von zwei Dritteln in diesem Jahr mit Insidern zu beraten, ob nicht ein geringerer Preis mehr Besucher und damit sogar weniger Verluste bringen könnte.

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