Süddeutsche Zeitung

Obermenzing:Dusche am Fahrbahnrand

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Radler klagen vergeblich über tiefe Pfützen entlang der Verdistraße

Von Jutta Czeguhn, Obermenzing

Auf und neben der Verdistraße unterwegs zu sein, ist eigentlich zu keiner Zeit ein wirkliches Vergnügen. Als motorisierter Mensch steht man dort oft im Stau, als Fußgänger atmet man jede Menge Feinstaub ein, und als Anwohner einer vierspurigen Straße muss man sich genau überlegen, wann man die Fenster öffnen sollte und wann nicht. Für Fahrradfahrer sind die schmalen Radwege nördlich und südlich der Trasse ein herausforderndes Pflaster. Denn wenn ein Bus oder Lkw die Innenspur nutzt, dann kommen die Fahrzeuge auf der Außenspur den Bordsteinen gefährlich nahe. Und bei Regen können sich knöcheltiefe Pfützen bilden, weil sich die Straße an den Rändern senkt. So mancher hat da schon eine regelrechte Regendusche abbekommen. Genau darum geht es in einem Antrag, den die SPD-Fraktion in den Bezirksausschuss Pasing-Obermenzing eingebracht hat. Und zu dem nun eine Antwort der Stadtverwaltung vorliegt.

Die Landeshauptstadt München wurde gebeten, "an der Verdistraße dafür zu sorgen, dass bei Regen Fußgänger und Fahrradfahrer besser vor Wasserpfützen am Fahrbahnrand geschützt werden". Die Antragsteller, Constanze Söllner-Schaar und ihr Mann Rüdiger Schaar, zwei Menschen die auf ein Auto verzichten und deshalb hauptsächlich mit dem Fahrrad unterwegs sind, haben eine Verbesserung des Abflusses der Wasseransammlungen und eine straßenbauliche Sanierung der Straße gefordert. Besonders bei längeren Regenperioden oder Starkregen staue sich das Wasser am Rand der Verdistraße und fließe nicht in die Kanalisation ab. Recht unangenehm sei das für alle, die an Ampeln warten müssten.

In der Stadtverwaltung kann man keine Problemlage erkennen. Aus dem Baureferat, Abteilung Tiefbau, Straßenunterhaltsbezirk West, kommt die Antwort, dass sich der Straßenbelag der Verdistraße in einem "ordnungsgemäßen und verkehrssicheren Zustand" befinde. Die äußeren Fahrspuren seien zuletzt 2010 mit einem lärmmindernden Splittmastixbelag saniert worden. Zudem gebe es dort in ausreichenden Abständen Straßenabläufe, in die das Niederschlagswasser abfließen könne. An die Adresse der Radler schreibt der namenlose Sachbearbeiter: "Bei Starkregen hat lediglich eine langsamere und an die Witterungsverhältnisse angepasste Fahrweise einen positiven Einfluss auf die Bildung von Spritzwasser."

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SZ vom 12.08.2021
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