Obermenzing:Andere Prioritäten
Bürgervereinigung kritisiert Pläne zur Tramlinie 17
Die Bürgervereinigung Obermenzing reagiert empört auf die Pläne der Stadtregierung, die Tramlinie 17 bis nach Freiham zu verlängern. Im Mobilitätsausschuss des Stadtrats hat die grün-rote Koalition einen Änderungsantrag eingebracht, wodurch die Erweiterung der Linie 17 priorisiert werden soll. Die Trasse soll auf der Verdistraße über die Bergsonstraße bis nach Freiham führen.
Bei gleichbleibender Verkehrslage würde die Tram den Verkehr in die angrenzenden Wohngebiete verdrängen, befürchtet die Bürgervereinigung Obermenzing; dadurch entstehe ein Verkehrschaos. Um das starke Verkehrsaufkommen auf der Verdistraße zu reduzieren, müsse zuerst die Verlängerung der U 3 von Moosach über Untermenzing und Blutenburg nach Pasing verwirklicht werden. "Diese Maßnahme hat Priorität", sagt der Vorsitzende der Bürgervereinigung Obermenzing, Frieder Vogelsgesang. Erst danach könne man über eine zusätzliche Verknüpfung der Trambahn nachdenken. Zugleich befürchtet die CSU München-West, dass durch die Erweiterung der Tramlinie die Verlängerung der U 5 nach Freiham gefährdet sei. "Eine Tram neben der U-Bahn ist niemals finanzierbar", sagt der CSU-Kreisvorsitzende und Landtagsabgeordnete Josef Schmid. Bürgermeisterin Katrin Habenschaden (Grüne) dementiert: "Die CSU konstruiert einen Konflikt, den es nicht gibt. Die grün-rote Koalition hat den Bau der U 5 nach Freiham mit optionaler Verlängerung bis Germering im Koalitionsvertrag festgeschrieben. Diese Vereinbarung gilt." U-Bahn und Trambahn stünden nicht in Konkurrenz zueinander, so Habenschaden.