Süddeutsche Zeitung

Obergiesing/Fasangarten:Wildblumenwiese im Kreisverkehr

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Die Sorge um den Fortbestand von Flora und Fauna treibt viele Menschen massiv um. Das dürfte auch den geradezu spektakulären Erfolg des Volksbegehrens "Rettet die Bienen" erklären. Dabei war der Fokus der meisten Unterzeichner vermutlich auf den ländlichen Raum gerichtet. Die Fraktion der Freien Wähler (FW) im Bezirksausschuss Obergiesing-Fasangarten hingegen will den Blick auf die nächste Umgebung richten: In einem einstimmig verabschiedeten Antrag fordert sie die Stadtverwaltung auf, unverzüglich konkrete Schritte zum Erhalt der Artenvielfalt in Großstädten einzuleiten. Als kleines optionales Pilotprojekt schlägt der BA 17 vor, im Kreisverkehr der Fasangartenstraße - sowohl im Mittelrondell als auch in den kleinflächigen Grünbereichen der einmündenden Straßen - anstelle von Rasen oder Wiese bereits im nahenden Frühjahr Wildblumen aussäen. Dies erweitere den Lebensraum für Kleinstlebewesen, Insekten und Vögel und verschönere zudem das Straßenbild.

Ihren Antrag begründen die FW damit, dass das Volksbegehren "Rettet die Bienen" sich mit dem großflächigen Erhalt der Artenvielfalt in ganz Bayern beschäftige, insbesondere im Umfeld landwirtschaftlich genutzter Flächen. Doch es bestehe ebenso die dringende Notwendigkeit, dafür in den Großstädten schnell und effektiv etwas zu unternehmen, um dem Artensterben wirksam entgegenzuwirken. "Das vorgeschlagene Pilotprojekt wäre ein erster kleiner Schritt im öffentlichen Raum der Großstadt", heißt es von Seiten der Freien Wähler. Es sei kostengünstig umzusetzen und spare Ressourcen bei der städtischen Grünpflege, da das regelmäßige Mähen der entsprechenden Grünbereiche entfalle. Im Erfolgsfall, wovon die FW ausgehen, ließe sich dieses Beispiel in der ganzen Stadt auf kleinen Grünstreifen und Grünflächen wiederholen. Derzeit würden die genannten Flächen kaum Lebensraum für Kleintierarten bieten, sondern würden "als Hundekotstellen oder vorübergehende Parkflächen für Kfz oder auch Fahrräder missbraucht".

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SZ vom 20.02.2019 / gru
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