Süddeutsche Zeitung

OB-Kandidatur:Dreikampf bei den Münchner Grünen

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Hep Monatzeder bekommt bei seiner Kandidatur für den Münchner OB-Sessel Konkurrenz von zwei Frauen. Auch Theresa Schopper und Sabine Nallinger wollen für die Grünen in den Wahlkampf ziehen. Jetzt muss die Basis entscheiden - und da könnte es jede Menge Ärger geben.

Solo für Monatzeder? Von wegen. Die Frage, wer für die Münchner Grünen als Oberbürgermeister-Kandidat in den Wahlkampf zieht, wird richtig spannend. Denn neben dem bisherigen dritten Bürgermeister Hep Monatzeder haben nun auch die Landesvorsitzende Theresa Schopper sowie die Stadträtin Sabine Nallinger ihren Hut in den Ring geworfen.

Mit Schopper bewirbt sich eine der prominentesten Grünen-Politikerinnen Bayerns als mögliche grüne OB-Kandidatin, Nallinger ist Verkehrspolitikerin und außerhalb der Partei weniger bekannt. Allerdings gibt es Grünen-internen Streit um das Nominierungsverfahren, das den in den USA üblichen Vorwahlen ähnelt. Monatzeder will dabei bislang nicht mitmachen.

Die Grünen rechnen sich 2014 Chancen aus, den Chefsessel im Münchner Rathaus zu erobern, weil der populäre SPD-Amtsinhaber Christian Ude aufhört. "Es ist ein Generationswechsel nach der Ära Ude in Sicht. Und es gibt eine Chance, dass wir Grünen in München die stärkste Partei werden und auch die Direktwahl des Oberbürgermeisters gewinnen", sagte Schopper.

Bei den Wahlen der vergangenen Jahre hatten die Grünen in mehreren Münchner Stadtteilen bereits höhere Stimmanteile als die SPD. Das weitere Verfahren bis zur Nominierung ist komplex: Bis Ende September können sich weitere Bewerber melden. Anschließend soll es "OB-Foren" geben, bei denen sich die Kandidatinnen und Kandidaten vorstellen. Dabei können nicht nur Grünen-Mitglieder mitmachen, sondern alle Bürger. Nach Ende der Foren soll dann die Grünen-Basis den Kandidaten endgültig nominieren.

Doch Bürgermeister Monatzeder hat die geplanten Foren bereits vor Monaten als "Casting-Show" verspottet. "Die Basis hat mit großem Beifall dem Verfahren zugestimmt, OB-Foren durchzuführen. Das ist kein Casting", sagte dazu Katharina Schulze, die Vorsitzende des Münchner Grünen-Verbandes. "Wir sehen keine Notwendigkeit, das Verfahren zu ändern." Es werde aber Gespräche mit allen Bewerbern geben - "natürlich auch mit Herrn Monatzeder".

Der Mit-Vorsitzende Sebastian Weisenburger betonte, die drei Bewerbungen zeigten, dass die OB-Kandidatur bei den Grünen "äußerst attraktiv" sei.

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