Süddeutsche Zeitung

Neuhausen:Mensch und Leid

Bilder von Hermann Böbel im neuen Kultursaal "Trafo"

Dem Vermächtnis von Hermann Böbel widmet sich die zweite Ausstellung im neuen Neuhauser Kultursaal "Trafo". Böbel (1918-1990) war hauptsächlich ein Auftragsmaler. Zeichnungen, Aquarelle, Porträt- und Landschaftsmalerei waren sein Haupterwerb, seine finanzielle Absicherung. Sein Herzensthema aber waren der Mensch, seine Enthumanisierung, das Leid, das ihm zugefügt wird, aber auch die Rücksichtslosigkeit gegen Natur und Tierwelt. Auch sein eigenes Leid, die Verzweiflung über das im Zweiten Weltkrieg verlorene Auge, verarbeitete der Maler, der vom Naturalismus zum Expressionismus kam, in seinen Bildern. Böbel zog 1954 nach München, war zunächst als Optiker bei der Firma Rodenstock beschäftigt, wo er extravagante Brillenfassungen für Promi-Kunden entwarf. Von 1965 an arbeitete er als freischaffender Künstler, betrieb auch eine Galerie in Neuhausen. 1997 gründete seine Witwe Lilo einen Förderverein zur Errichtung der Kunststiftung Hermann Böbel und brachte 43 Ölbilder ihres Mannes ein. Sie wurden erstmals 1998 in einer Ausstellung im Kunstpavillon "Alter Botanischer Garten" gezeigt; im Kulturpavillon am Romanplatz waren sie 2016 zu sehen. Im Trafo, Nymphenburger Straße 171a, hängen Böbels Werke nun von Donnerstag, 14., bis Donnerstag, 28. Oktober, geöffnet Montag bis Freitag, 10 bis 18 Uhr, Samstag und Sonntag 12 bis 18 Uhr.

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Quelle:
SZ vom 13.10.2021 / son
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