Süddeutsche Zeitung

Nach Anwohner-Protesten:Wie die Stadt den Grill-Ärger an der Isar beenden will

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Von Thomas Anlauf

Eine weibliche Stimme vom Band erklärt eigentlich Selbstverständliches: "Die Glut ist nach dem Grillen sowie bei starkem Wind zu löschen." Hinweise dieser Art, die auf dem sogenannten Grilltelefon der Stadt abrufbar sind (089/ 23 32 79 00), scheinen allerdings nötig zu sein.

Nicht nur Anwohner, auch Politiker und Umweltschützer klagen zunehmend darüber, dass sich viele Besucher des Flauchers kaum noch an die einfachsten Regeln halten: Einige grillen direkt neben trockenen Büschen oder Bäumen, das Verbot von Lagerfeuern wird oft ignoriert und den Müll lassen viele nach dem abendlichen Isarbesuch liegen. Mit dem Grilltelefon, neuen großen Schildern und Faltblättern mit Verhaltensregeln startet das Baureferat nun eine Offensive, um die Isarauen, aber auch Anwohner und den Tierpark besser zu schützen.

Wie sich die Griller verhalten sollen

"Leider halten sich viele nicht an die Spielregeln und gefährden damit die Zukunft des Grillens an der Isar", heißt es in einer Mitteilung des Baureferats vom Dienstag. Von Donnerstag an werden deshalb am Ufer südlich der Thalkirchner Brücke Schilder aufgestellt, die deutlich die erlaubten Grillzonen und die verbotenen Bereiche kennzeichnen.

Damit wolle man "die Grill-Szene sensibilisieren und die Arbeit der Anlagenaufsicht unterstützen", teilt das Referat mit. Die Aufseher werden außerdem Faltblätter zwischen Brudermühlbrücke und Braunauer Eisenbahnbrücke verteilen, in dem auf Deutsch und Englisch die wichtigsten Grillregeln erläutert werden; auf einem Übersichtsplan der Grillzone im Münchner Süden sind auch WCs entlang der Ufer eingezeichnet.

In dem Faltblatt wird zudem an die Isarbesucher appelliert, Rücksicht auf andere zu nehmen: "Vermeiden Sie Lärm, insbesondere durch laute Musik. Denken Sie auch an die Anwohner der nahe gelegenen Wohnviertel." Das Müllproblem am Isarufer wird in dem Flyer nur am Rand erwähnt: mit der Bitte, die bereitgestellten Abfall- und Aschebehälter zu benutzen.

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Quelle:
SZ vom 26.08.2015
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