Süddeutsche Zeitung

MVV:U-Bahn: Fünf-Minuten-Takt kommt zunächst nicht - zu wenig Fahrer

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Von Andreas Schubert

Einen durchgehenden Fünf-Minuten-Takt auf allen Linien zwischen 6 und 21 Uhr wird es in der Münchner U-Bahn im kommenden Jahr noch nicht geben. Nach Angaben der Münchner Verkehrsgesellschaft (MVG) wohl auch nicht in den nächsten fünf Jahren. Den "Takt 5" hätten sich die Grünen gewünscht, im Wirtschaftsausschuss des Stadtrats fand der Antrag aber keine Mehrheit. Grundsätzlich herrschte im Gremium durchaus die Meinung, der Nahverkehr brauche weiteren Ausbau.

Doch noch ist ein durchgehender Fünf-Minuten-Takt nicht zu schaffen, sei es, weil es sehr teuer würde, sei es, weil die Münchner Verkehrsgesellschaft auch dazu die nötigen Fahrer und Fahrzeuge brauche. Vor allem an Fahrern mangelt es eklatant, wie MVG-Sprecher Matthias Korte bestätigt. Den durchgehenden Fünf-Minuten-Takt wolle die MVG schon auch selbst. Aber es werde immer schwieriger, neue Fahrer zu finden. Deshalb können die Takte der U-Bahnen nur nach und nach verdichtet werden.

Von der Personalkapazität hängt auch ab, ob die MVG auch wirklich alles realisieren kann, was im Leistungsprogramm, das der Stadtrat am Dienstag beschlossen hat, für 2019 bereits alles drinsteht. Die Änderungen, die dann mit dem Fahrplanwechsel im Dezember dieses Jahres in Kraft treten, werden erst im Herbst feststehen. Geplant ist zumindest, das Angebot im ÖPNV weiter auszubauen. Bei der U-Bahn stehen weitere Taktverdichtungen an.

Auf der Linie U 3/U 6 etwa sollen die Züge künftig auch am Freitagnachmittag in den Ferien alle fünf Minuten fahren. Die U 3 soll zudem während der Ferien auch am Nachmittag zwischen Olympiazentrum und Fürstenried West verkehren, die U 6 soll ganzjährig am Freitagnachmittag bis 20 Uhr alle fünf Minuten bis Fröttmaning fahren - bisher endeten viele Züge an der Münchner Freiheit. Bei den Linien U 4 und U 5 soll es künftig wochentags keinen eigenen Fahrplan mehr für die Ferienzeiten geben.

Um die Umsteigezeiten am Scheidplatz zu verkürzen, werden die Takte der U 2 und der U 3 synchronisiert. Zudem soll die Verstärkerlinie U 8 künftig samstags bis Neuperlach Zentrum fahren.

Bei der Tram setzt die MVG verstärkt auf längere Züge: Auf der Linie 20 sollen - sobald sie von der Regierung von Oberbayern zugelassen sind - 48 Meter lange Straßenbahnen verkehren. Auf den Linien 16 und 17 werden weitere vierteilige Trambahnen eingesetzt. Montags bis freitags soll tagsüber die neue Linie 29 zwischen Willibaldplatz und Hauptbahnhof verkehren. Die Linie 21 soll schon dieses Jahr durchgängig vom Westfriedhof zur St.-Veit-Straße fahren, durch die Überlagerung mit der Linie 19 fährt so zwischen Stachus und Max-Weber-Platz alle fünf Minuten eine Tram. Bei den Bussen werden unter anderem auf einigen Linien längere Fahrzeuge eingesetzt, etwa auf den Linien 143, 154 und 185. Wie die Linien beschleunigt werden können, etwa durch neue Busspuren, damit will sich der Stadtrat noch beschäftigen.

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Quelle:
SZ vom 11.07.2018
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