Süddeutsche Zeitung

Abfall in München:Der Wert des Mülls

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Von Hackschnitzel bis PE-Folie: Die Preise für eine Tonne sind je nach Material extrem unterschiedlich. Ein kleiner Überblick.

Von Kassian Stroh

Was ist eine Tonne Müll noch wert? Diese Frage ist nicht so einfach zu beantworten, und die Antwort fällt je nach Stoff höchst unterschiedlich aus - zumal die Preise oft als Branchengeheimnis gehütet werden. Für in Haushalten gesammeltes, gemischtes Altpapier sind 70 bis 90 Euro pro Tonne zu erlösen, für unbedruckte Papierabfälle, beispielsweise aus einer Druckerei, dagegen ein Mehrfaches. 80 bis 90 Euro lassen sich nach Angaben des Informationsdienstes Euwid mit Altglas erlösen.

Bei Kunststoffen ist die Bandbreite der "Fraktionen" genannten Stoffgruppen enorm - und damit ist es auch die der Preise. Teils auch innerhalb einer Stoffgruppe, je nach Qualität. Ein Beispiel: Für eine Tonne sortenreine PE-Folie, die als Produktionsabfall übrig bleibt, bekommt man höchstens noch zehn Euro, wenn sie farbig ist, aber bis zu 255 Euro, wenn sie transparent ist.

Bei Altholz lässt sich nur mit unbehandeltem Material Geld verdienen. Als Hackschnitzel bekommt man laut Euwid etwa 20 bis 30 Euro je Tonne, ist das Holz behandelt oder gar kontaminiert, muss man für die Entsorgung dagegen sogar bis zu 65 Euro je Tonne zahlen. Stahlschrott wiederum bringt Geld: mehr als 200 Euro pro Tonne. Nicht ganz so viel, aber immer noch mehr als 100 Euro je Tonne, bringen alte Kühlschränke oder Bildschirme und Fernseher.

Nicht-öffentlich bleibt, was für die Verbrennung von Restmüll verlangt wird. In München geschieht das im Heizkraftwerk Nord, das der Stadt gehört und von den Stadtwerken betrieben wird. Mehr als die Hälfte des dort verbrannten Abfalls stammt nicht aus München. Laut Branchenexperten dürfte der Preis, den ein Entsorger je Tonne Hausmüll, die er ins Heizkraftwerk Nord liefert, etwa bei 100 bis 150 Euro liegen.

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Quelle:
SZ vom 16.07.2019
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