Verkehr in München:Mit dem Bus in die Berge
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Grüne und SPD wollen an Wochenenden Fahrten für Ausflügler ermöglichen - doch das könnte unbequem werden.
Von Andreas Schubert
Im Herbst des Jahres haben die Berge für viele Wanderer ihren besonderen Reiz. Da wundert es nicht, dass es die Münchner an Wochenenden in Scharen nach Süden zieht. Doch das hat auch negative ökologische Folgen, da viele mit dem eigenen Auto fahren. Das belastet nicht nur die Luft, sondern auch die Nerven der Anwohner in den Ausflugsgebieten. Die Stadtratsfraktionen von Grünen/Rosa Liste und SPD/Volt schlagen deshalb in einem Antrag vor, an ausgewählten Wochenenden Busfahrten für Ausflüge in die Berge bereitzustellen.
Das Wirtschaftsreferat solle in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Alpenverein, der Münchner Verkehrsgesellschaft (MVG) und dem Münchner Verkehrs- und Tarifverbund (MVV) einen Pilotversuch starten. Die Kosten solle der DAV tragen, die Stadt über die MVG die Bereitstellung der Fahrzeuge sichern und die Bewerbung des Angebots unterstützen.
Die Menschen im Alpenvorland wehrten sich "völlig zurecht" gegen die "endlosen Autoströme", die an den Wochenenden ihre Gemeinden blockieren, findet Stadträtin Julia Post (Grüne). Busfahrten aus München in die Berge wären laut Post ein Beitrag zur Verkehrsvermeidung, zum Umwelt- und Klimaschutz - und auch zu mehr Entspannung am Wochenende. Bürgermeisterin Katrin Habenschaden (Grüne) teilt mit, die Bayerische Regiobahn oder andere öffentliche Verkehrsmittel böten nur eine begrenzte Auswahl an Zielorten. Dies führe auch dazu, dass bestimmte Wanderwege und Gipfel überlaufen seien. Kathrin Abele, sportpolitische Sprecherin der SPD/Volt-Fraktion, erklärt: "Wir wollen mit der Buslinie Ziele an München anbinden, die derzeit nicht mit der Bahn erreichbar sind."
Die Idee klinge charmant, teilt die MVG auf Nachfrage mit. Das Ansinnen sei "prinzipiell sinnvoll, um den Umstieg vom Auto auf den ÖPNV zu ermöglichen". Grundsätzlich könnten am Wochenende wohl auch Busse gestellt werden, weil dann fahrplanmäßig weniger Fahrzeuge unterwegs seien als unter der Woche. Allerdings sind Linienbusse laut MVG für den Einsatz im Stadtverkehr konzipiert. Bei Reisezeiten von mindestens einer, eher zwei Stunden in die Berge bleibe der Komfort im Stadtbus schnell auf der Strecke.
Reisebusse seien besser geeignet und auf solche Fahrten ausgelegt. "Nur diese würden nach unserer Einschätzung auf eine entsprechende Kundennachfrage stoßen", so MVG-Sprecher Matthias Korte. Im Winter gebe es solche Angebote ab dem Zentralen Omnibusbahnhof (ZOB) in Richtung Skigebiete. "Hinzu kommt, dass wir mehr Personal bräuchten, hier aber vor allem München und den Personalbedarf im bestehenden Linienbetrieb im Stadtverkehr im Fokus haben müssen."
Ebenfalls die volle Aufmerksamkeit der MVG verlangten etwa der Ausbau und die Elektrifizierung der Flotte und Betriebshöfe, die weitere Beschleunigung sowie die Sicherung zusätzlicher Flächen zum Abstellen von Bussen und für weitere Betriebshöfe.