Süddeutsche Zeitung

U-Bahn München:Ein 24-Stunden-Takt für das Wochenende

Der Stadtrat gibt ein Konzept für den 24-Stunden-Betrieb der U-Bahn in Auftrag - zumindest von Donnerstag bis Sonntag. Die MVG sieht jedoch mehrere Probleme.

Von Andreas Schubert

U-Bahn fahren rund um die Uhr, zumindest am Wochenende - diesen Wunsch hegen vielen Nachtschwärmer seit Jahren. Was in Berlin geht, könnte auch bald in München möglich sein: Am Dienstag hat der Wirtschaftsausschuss des Stadtrats die Münchner Verkehrsgesellschaft (MVG) damit beauftragt, ein Konzept für einen 24-Stunden-Betrieb zu erarbeiten. Dieser soll, geht es nach dem Antrag von CSU und Grünen, von Donnerstag bis Samstag angeboten werden. Tagsüber sollen unter der Woche die U-Bahnen bis 21 Uhr alle fünf Minuten fahren, bis Betriebsschluss dann alle zehn Minuten.

Das Ansinnen ist nicht neu, doch die MVG ist nicht wirklich davon begeistert, zumal mit Nacht-Trambahnen, Bussen und dem Online-Ruftaxi Isartiger bereits ein engmaschiges nächtliches Netz im öffentlichen Nahverkehr bestehe. Zudem sei der nächtliche U-Bahn-Betrieb nicht durch Fahrgeldeinnahmen zu finanzieren. Fahrplantechnisch ist laut MVG ein 24-Stunden-Betrieb der U-Bahn aber durchaus möglich, wie man an Fasching und an Silvester sieht.

Allerdings würde eine von der Fahrleistung her intensivere Nutzung der Züge und Strecken die Wartungsintervalle erhöhen, letztlich müsste die MVG dann zusätzliche U-Bahnen anschaffen, damit ausreichend Reservezüge zur Verfügung stehen. Wie viele neue Züge nötig wären, muss die MVG nun prüfen - ebenso, wie sich ein Angebot rund um die Uhr auf den gesamten Betrieb auswirken würde. Denn bisher nutzt die MVG die nächtliche Betriebsruhe für Wartungsarbeiten in den Tunneln, um Sperrungen während der Betriebszeit zu vermeiden.

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Quelle:
SZ vom 11.12.2019
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