Süddeutsche Zeitung

S-Bahn-München:Signalstörung legt S-Bahn lahm

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Am Montag geht zehn Stunden lang auf der Stammstrecke fast nichts mehr - und das ausgerechnet nach 54 Stunden Wartungsarbeiten.

Von Andreas Schubert

Wer sich als Pendler im Raum München gelegentlich fragt, warum er eigentlich keine Montage mag, hat von der Deutschen Bahn mal wieder eine deutliche Antwort bekommen. Denn am Montag hat eine Signalstörung auf der Stammstrecke den S-Bahn-Verkehr stundenlang massiv behindert. Gegen 5.30 Uhr vermeldete der Streckenagent der Bahn, dass aufgrund einer "Reparatur an einem Signal im Raum Rosenheimer Platz" die Linien S2 Petershausen und S8 Herrsching über den Südring umgeleitet würden. Dann dauerte es nicht lange, bis der gesamte S-Bahn-Verkehr betroffen war.

Zwischen Isartor und Ostbahnhof wurde der Tunnel für die meisten Züge gesperrt. Nur vereinzelte Linien konnten zeitweise im Notbetrieb den Tunnel passieren. Im morgendlichen Berufsverkehr fuhr zunächst nur die S6 normal, alle anderen Linien mussten über den Südring umgeleitet werden oder endeten vorzeitig. Dann durften im Laufe des Tages auch die S3 und die S7 wieder durch die Röhre fahren. Mehr war nach Auskunft einer Bahnsprecherin nicht möglich, da das Signal wegen der Störung auf Rot blieb und die Züge nur sehr langsam und auf Sicht fahren konnten, nachdem ein Fahrdienstleiter für jede einzelne Durchfahrt Richtung Ostbahnhof die Freigabe erteilt hatte.

Ob das Kabel bei Reparaturen am Wochenende beschädigt wurde, bleibt offen

Gegen 15 Uhr war die Störung behoben. Danach kam es aber auch weiterhin noch zu Verzögerungen und Ausfällen, weil es wegen der dichten Taktung der S-Bahn samt Rückstaus auf der Stammstrecke immer einige Zeit dauert, bis sich der Verkehr wieder einpendelt. Die genaue Ursache für die Störung war nach Aussage der Sprecherin auch am Nachmittag nicht geklärt. Nachdem Arbeiter verschiedene Kabel ausgetauscht hatten, funktionierte das Signal wieder. Ob die Kabel aber beim sogenannten Instandhaltungswochenende beschädigt wurden, war zunächst offen.

Von Freitagabend bis Montagfrüh hatte die Bahn die Stammstrecke gesperrt, um auf einen Rutsch alle turnusmäßig anstehenden Arbeiten erledigen können. Am Isartor und am Rosenheimer Platz hatte die Bahn unter anderem an Kabelzügen gearbeitet. Wieso es dann ausgerechnet nach etwa 54 Stunden Wartungsarbeiten zu einem so langen Ausfall kommen konnte, das konnte die Bahn am Montag nicht beantworten.

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