Süddeutsche Zeitung

Attacke in Schwabing:Mann schlägt Autofahrer mit Beil ins Gesicht

Lesezeit: 1 min

Der Fußgänger soll dabei sein Opfer schwer am Kopf verletzt haben. Dessen Ehefrau musste die Tat aus dem Wagen heraus mit ansehen.

Von Martin Bernstein

Mit einer Art Beil soll ein Fußgänger am späten Sonntagnachmittag einem Autofahrer in Schwabing auf den Kopf geschlagen haben. Das Opfer liegt seither im Krankenhaus. Die Mordkommission der Münchner Polizei hat den Vorfall erst nach zwei Tagen öffentlich gemacht, um die Arbeit der Zielfahnder nicht zu gefährden. Am Dienstagmittag nahmen Einsatzkräfte den Tatverdächtigen im Stadtgebiet fest, einen 34 Jahre alten Mann.

Der Vorfall ereignete sich am Sonntag gegen 17 Uhr auf der Gernotstraße. Ein 33-jähriger Münchner war mit seiner Ehefrau im Auto unterwegs Richtung Mittlerer Ring. An der Kreuzung zur Burgunderstraße musste er anhalten, als ein Fußgänger vors Auto sprang und unvermittelt mit den Händen auf die Motorhaube schlug. Daraufhin stieg der 33-Jährige aus, um die Situation zu klären. Es kam zu einer körperlichen Auseinandersetzung. Plötzlich holte der Fußgänger laut Polizei "eine Art Hackebeil" hervor und schlug damit gegen die linke Kopfseite des 33-Jährigen. Der Münchner erlitt eine stark blutende Verletzung. Er wurde im Krankenhaus operiert, seine Verletzungen seien jedoch nicht lebensbedrohlich gewesen, hieß es. Seine Ehefrau, die während der Tat im Auto geblieben war, wurde nicht verletzt. Der Täter floh.

Mordkommission und Staatsanwaltschaft München I übernahmen die Ermittlungen. Am Montag erhärtete sich ein erster Tatverdacht gegen einen 34-jährigen Iraker mit Wohnsitz in München. Bei der am Tatort durchgeführten Spurensicherung war ein Fingerabdruck des 34-Jährigen auf der Motorhaube gefunden worden. Seit Montagabend wurde der Tatverdächtige mit Haftbefehl wegen versuchten Mordes gesucht, die Zielfahnder der Münchner Polizei hefteten sich an seine Fersen. Am Dienstag gegen 12.05 Uhr konnte der Beschuldigte durch Einsatzkräfte des Polizeipräsidiums im Stadtgebiet festgenommen werden. Ob er in Untersuchungshaft muss oder in die Psychiatrie kommt, ist noch offen.

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Quelle:
SZ vom 11.03.2020
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