Süddeutsche Zeitung

Bildung in München:Neue Heimat für Privatschule

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Das Gymnasium Dr. Überreiter einigt sich mit der Stadt über einen dringend notwendigen Umzug ins ehemalige Sudhaus der Unionsbrauerei. Der Fortbestand der Schule ist damit gesichert - doch die Höhe der Miete macht der Stiftung Sorgen.

Von Patrik Stäbler

Der Fortbestand des Privatgymnasiums Dr. Florian Überreiter in Haidhausen ist gesichert - und doch hält sich der Jubel bei dessen Trägerin, der Münchner Schulstiftung, in Grenzen. Die Einrichtung wird im ehemaligen Sudhaus der Unionsbrauerei in der Seeriederstraße eine dringend benötigte neue Heimat finden, für deren Sanierung und Umbau der Stadtrat nun gut 18 Millionen Euro bewilligt hat.

Nach Abschluss der Arbeiten soll das Gymnasium voraussichtlich zum Schuljahresstart 2025/26 von seinem jetzigen Standort in der Pariser Straße umziehen. Damit einher geht jedoch ein deutlicher Anstieg der Miete. "Wir haben ein Angebot bekommen, das einen Kraftakt für uns darstellt, aber gerade noch machbar ist", sagt Ursula Berktold, die Geschäftsführerin der Münchner Schulstiftung.

Der Einigung vorausgegangen waren langwierige Gespräche zwischen der Schulträgerin und der städtischen Wohnungsbaugesellschaft GWG als Verwalterin der aktuellen und auch der künftigen Heimat des Gymnasiums. Wären diese Verhandlungen über die neue Miete gescheitert, hätte der Stadtrat den Umbau samt Sanierung in der Seeriederstraße nicht beschlossen - obwohl der Freistaat hierfür Fördermittel von neun Millionen Euro in Aussicht stellt.

"Wir sehen den Umzug als Chance", sagt Ursula Berktold mit Blick auf die größeren und modernen Räumlichkeiten in dem Gebäude, das bis 2017 die Design-Akademie U5 beheimatete. Zugleich betont die Geschäftsführerin der Münchner Schulstiftung aber auch: "Uns ist ein bisschen das Messer auf die Brust gesetzt worden." Schließlich bedarf das aktuelle Gymnasiumsgebäude direkt neben der Postwiese dringend einer Renovierung. "Einigen Eltern, die auf der Suche nach einer Schule für ihr Kind sind, fällt die Kinnlade runter, wenn sie hier reinkommen", sagt Berktold über den Zustand des 1955 errichteten Anwesens. Auch seitens des Rathauses heißt es, dass aufgrund des Sanierungsbedarfs "eine baldige Aufgabe der Mieträume unerlässlich" ist. Hätte man hinsichtlich der Miete keine Einigung mit der Schulstiftung erzielt, "wäre diese höchstwahrscheinlich nicht in der Lage gewesen, den Betrieb des Gymnasiums Dr. Überreiter aufrecht zu erhalten".

Nun jedoch haben sich beide Seiten verständigt. So wird die Trägerin nach dem Umzug eine deutlich höhere Miete entrichten müssen als bisher, obgleich diese noch unterhalb der üblichen Marktpreise liege, sagt Ursula Berktold. In der Folge werde man dazu gezwungen sein, das Schulgeld zu erhöhen. Darüber hinaus erhoffe man sich Mehreinnahmen durch einen Anstieg der Schülerzahlen - nicht zuletzt, da es infolge der Rückkehr zum neunjährigen Gymnasium ab 2025 wieder eine 13. Klasse geben wird. "Das bedeutet einen zusätzlichen Jahrgang, und ohne diese Perspektive hätten wir es nicht gemacht", sagt die Geschäftsführerin. Sie betont: "Es ist ein Risiko für uns. Aber wir bewerten die Chancen durch den Umzug als größer."

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