Süddeutsche Zeitung

Feiern:Mehr als 120 000 Besucher beim Isarinselfest

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Dem Starkregen und Superbloom-Festival zum Trotz: Das Interesse an dem Münchner Familienfest ist groß. Die Veranstalter sagen, es sei ein bisschen gewesen wie früher - "nur schöner".

Von Anna Hoben

Saskia McDonagh ist die Frau der Stunde. Noch ist es recht gemütlich beim Isarinselfest am frühen Samstagnachmittag, aber bei McDonagh am Stand des Deutschen Gewerkschaftsbundes hat sich eine Schlange gebildet. Nein, eine Pause habe sie bisher nicht gehabt, sagt die Frau mit dem großen, bunten Schminkkoffer. Und dann hopst auch schon das nächste Kind auf ihren Stuhl. Ein "lilaner Tiger" wolle sie sein, sagt das Mädchen, knapp drei Jahre alt. Lila Tiger, Meerjungfrauen, Labradore - die Wünsche beim Kinderschminken sind vielfältig. McDonagh erfüllt sie.

Ein paar Meter weiter, bei einem riesigen Mensch-ärger-dich-nicht-Spiel am Stand der Arbeiterwohlfahrt, trifft man auf Ronja, fünf, und ihre Freundin Judith, sechs Jahre alt, beide geschminkt als Meerjungfrauen. Es ist ein Fest für Familien, das an diesem Wochenende entlang der Steinsdorfstraße stattfindet, zwischen Ludwigs- und Maximiliansbrücke. 2020 war das Isarinselfest wegen der Corona-Pandemie abgesagt worden, im vergangenen Jahr gab es nur eine Mini-Version. Ein bisschen kleiner als normalerweise ist es auch diesmal geworden, im 13. Jahr. Das liegt an der großen Baustelle auf der Ludwigsbrücke.

Trotzdem können die Besucher zwischen vier Bühnen und mehr als 50 Acts auswählen. Eine davon ist Die Kühnemann mit ihrer chansonesken Liedermacherei, wie die Musikerin es selbst beschreibt. "Ich muss verrückt sein, ich muss verrückt sein", singt sie, "ich bin verrückt und hab's nicht mitgekriegt". Vor der Bühne stehen auch Judith und Ronja, die beiden kleinen Meerjungfrauen.

Bis zum Sonntagnachmittag seien mindestens 120 000 Besucherinnen und Besucher gekommen, sagt Julia Schönfeld-Knor eine der Vorsitzenden des Isarinselfest-Vereins. Und das trotz des Starkregens am Samstagnachmittag und des Superbloom-Festivals im Olympiapark, wie sie betont. Der Regen habe zwar viele nach Hause getrieben, "aber dann kamen sie auch gleich wieder". Von 18 Uhr an hätten die Bands wieder gespielt. Schönfeld-Knors Zwischenfazit: Ein bisschen wie früher sei es gewesen, "nur schöner". Weil das Fest endlich wieder stattfinden konnte.

Der Münchner SPD-Bundestagsabgeordnete Sebastian Roloff twitterte indes ein Foto von sich, bemalt mit Spiderman-Anmutung: "Wenn es Regen-bedingt keine Bürger:innengespräche beim Isarinselfest gibt, kann man auch mal das DGB-Kinderschminken testen."

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