Süddeutsche Zeitung

Flussbad:Schwimmende Badeflöße für die Isar

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Von Thomas Anlauf

Die Idee eines Flussbads in der innerstädtischen Isar erhält neuen Auftrieb. Der Verein Isarlust hat nun mit dem Wasserbauingenieur Johannes Titze und Mitgliedern des MTV München von 1879 einen Entwurf entwickelt, der einen Bruchteil einer vom Baureferat in Auftrag gegebenen Lösung für ein Isarflussbad kosten würde. Das Gutachten der Stadt schätzte die Kosten für ein Flussbad auf 16 bis 36 Millionen Euro, die Isarlust-Variante käme in seiner günstigsten Version auf etwa 1,2 Millionen Euro für die reinen Baukosten.

Diese sieht die Installation von zwei dreieckigen schwimmenden Badeflößen vor, die jeweils etwa 150 Quadratmeter Liege- und Nutzflächen hätten. Der Vorteil: Sie müssten nach Ansicht von Ingenieur Titze auch bei höherem Wasserstand nicht aus dem Fluss gehoben werden, weil sie sich einfach mit dem Pegel heben würden. Befestigt wären die Flöße mit Hilfe von Ankern, der Zugang könnte über Schiffsanlegertreppen an den Kaimauern an der großen Isar erfolgen. Badende könnten demnach von einer der "River Islands" ins Wasser steigen und sich zum nächsten Floß treiben lassen.

Die neuen Entwürfe für ein Flussbad in der Isar hat der Verein Isarlust nun den Stadtratsfraktionen zukommen lassen. Diese werden voraussichtlich Ende Juni erneut über ein Bad abstimmen. Zuletzt hatte es bei einer Abstimmung im Planungsausschuss Verwirrung gegeben. Eine Mehrheit stimmte plötzlich gegen das Flussbadprojekt, allerdings kann nun die Vollversammlung des Stadtrats noch einmal über darüber befinden, ob die Idee weiterverfolgt wird. Für das Flussbad hatten sich neben den Grünen im Stadtrat vor allem der frühere Zweite Bürgermeister und Wirtschaftsreferent Josef Schmid sowie seine CSU-Fraktion eingesetzt. Auch die FDP hatte zunächst die Pläne unterstützt, die SPD war skeptisch. Seit 2013 diskutiert der Stadtrat, wie der innerstädtische Isarraum zugänglicher und erlebbarer werden kann.

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Quelle:
SZ vom 04.06.2019 / anl
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