Süddeutsche Zeitung

München heute:Zweite S-Bahn-Stammstrecke verzögert sich / Keine Entschädigung nach Flughafen-Chaos

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Von Andreas Schubert

Wer täglich auf den Straßen Münchens oder auch mit den öffentlichen Verkehrsmitteln im Untergrund unterwegs ist, hat sich entweder ein dickes Fell zugelegt oder regt sich jeden Tag von Neuem auf. Die U- und S-Bahnen sind voll, die Busse stehen im Stau - und wer nicht mit dem Fahrrad fahren kann oder mag, verschwendet täglich ein paar Stunden seines Lebens nur für die Anreise zur Arbeit, zur Uni oder zur Schule. Dass sich etwas ändern muss und das Auto in einer Großstadt wie München als Fortbewegungsmittel immer weniger etwas taugt, hat inzwischen auch die autofreundliche CSU erkannt.

Am Dienstag haben sich Münchens Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD), Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CSU), Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) und der oberste Bahnchef Richard Lutz in der Staatskanzlei getroffen und über die Zukunft des Nahverkehrs gesprochen. Hinterher formulierten sie öffentlich ein Bekenntnis zum Ausbau des ÖPNV. Dabei kam heraus, dass München voraussichtlich mehr Geld für Projekte wie die U9 bekommen soll. Diese wäre eine wichtige Entlastung für die ständig überfüllten Linien U3 und U6, die Stadt kann die hohen Kosten in Höhe von etwa drei Milliarden Euro nicht selbst schultern.

OB Reiter sprach deshalb von einem guten Tag. Im Oktober soll im Stadtrat schon die Entscheidung fallen, zumindest schon einmal einen U-Bahn-Halt am Hauptbahnhof bauen zu lassen, der alleine schon 400 Millionen Euro kosten wird. Aber das Geld ist sicher gut angelegt. Bis die U9 dann fahren kann und die zweite S-Bahn-Stammstrecke fertig ist, werden aber noch viele Jahre vergehen. Durch die Stammstrecke rollen frühestens 2028 Züge, die U9 wird nicht vor Ende der 2030er Jahre Fahrt aufnehmen. Bis dahin können die Münchner nur hoffen, dass bereits geplante neue Bus- und Tramlinien schon früher den Verkehrswahnsinn bremsen. Denn theoretisch hat München an wunderschönen Flecken viel zu bieten. Man muss aber auch dort hinkommen können.

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