Süddeutsche Zeitung

Feinkost:Wie die bayerische Garnele nach München kam

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In Langenpreising aufgewachsen, in Schwabing im Kühlregal: Die Firma Crusta Nova verkauft ihre Krustentiere jetzt in München. Die Nachfrage wächst, auch durch Corona.

Von Franz Kotteder

In Bayerns Gewässern mag so allerhand herumschwimmen: Garnelen aber eher nicht, schon weil sie Salzwasser wollen. Umso erstaunlicher, dass an diesem Donnerstag beim Schwabinger Tor ein großer Laden namens Crusta Nova eröffnet, der mit dem Slogan wirbt: "Die bayerische Garnele ist endlich in München!"

Die Sache ist schnell erklärt: Crusta Nova ist ein vor bald zehn Jahren gegründetes Unternehmen, das in zwei großen Industriehallen im Gewerbegebiet von Langenpreising bei Erding Bio-Garnelen züchtet. In acht Becken, jeweils 35 Meter lang, reifen die Tiere unter optimalen Bedingungen heran, bei einer konstanten Temperatur von 35 Grad und Salzwasser, das beständig frisch aufbereitet wird. "Von der Technologie der Wasseraufbereitung her", sagt Fabian Riedel, "ist Deutschland mittlerweile führend." Riedel ist der Mann hinter Crusta Nova, er kam auf die Idee, Speise-Garnelen an Land zu züchten, als er bei einem Bekannten Krebse im Aquarium sah. Was zuvor schon viele versucht hatten, gelang ihm mit Hilfe von Meeresbiologen und einem Investor aus der Lebensmittelbranche: qualitativ hochwertige Garnelen für Gastronomie, Einzel- und Onlinehandel zu züchten.

Inzwischen hat sich Crusta Nova ganz schön herausgewachsen und hat 300 Produkte im Angebot. Nicht nur die selbst gezüchteten Garnelen, sondern alle möglichen nachhaltig produzierten Lebensmittel aus dem Meer und aus biologischen Zuchtanlagen, vom Krustentier bis zum Fisch. Die Zahl der Mitarbeiter ist von rund zehn vor noch eineinhalb Jahren "auf 25 bis 30 angestiegen, Corona hat dem Online-Handel einen gewaltigen Schub verpasst", so Riedel. Die Firmenzentrale hat man deshalb jetzt nach München verlegt. In der Leopoldstraße 171 wurde ein passender Gewerbebau frei, und weil auch noch Platz für einen großen Shop mit genügend Parkplätzen im Innenhof war, gibt es dort jetzt auch das gesamte Repertoire an Seafood wie im Online-Auftritt nun auch analog in Regalen und Kühlschränken.

In Zukunft wolle man auch Veranstaltungen in der hauseigenen, perfekt ausgestatteten Showküche anbieten, "der Apple-Store für Seafood in München sein", sagt Fabian Riedel und betont zugleich, wie wichtig ihm die Nachhaltigkeit seiner Waren ist: "Die Überfischung der Meere ist ein Thema, das immer drängender wird. Umso wichtiger ist es, Alternativen zu haben." Zu finden sind sie jetzt im neuen Crusta-Nova-Laden, von diesem Donnerstag an bis einschließlich Samstag von 8 bis 20 Uhr, danach montags bis freitags von neun bis 19 Uhr.

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