Süddeutsche Zeitung

Nächtliche Kontrolle:Eskalation bei Polizeieinsatz am Gärtnerplatz

Bei einer Kontrolle ist es in der Nacht auf Samstag zu einer Auseinandersetzung mit Handgreiflichkeiten in der Innenstadt gekommen. Ein 26-Jähriger ist mit einem Einsatzstock verletzt worden.

Eine Polizeikontrolle von feiernden Menschen ist in München eskaliert. Ein 26-Jähriger sei dabei am Gärtnerplatz mit einem Schlagstock von einem Polizisten verletzt worden, teilte die Behörde am Samstag mit. Fünf Beamte wurden leicht verletzt, vier junge Männer wurden vorübergehend festgenommen.

An dem Platz, der für Feiern berühmt-berüchtigt ist, seien am späten Freitagabend zeitweise bis zu 300 Menschen gewesen. Als die Ermittler wegen Ruhestörung gerufen wurde und einen 20 Jahre alten Mann aufforderten, die Musik abzustellen, weigerte der sich nach Darstellung der Polizei. Andere solidarisierten sich demnach mit diesem.

"Als mehrere Personen die Polizeibeamten immer mehr bedrängten und angriffen, wurde versucht, die Situation auch mit Hilfe des Einsatzstocks zu beruhigen", erklärte die Polizei. In der "unübersichtlichen Situation" traf der Stock dann einen 26-Jährigen im Gesicht. Dabei wurde er an der Lippe verletzt, er musste ärztlich behandelt werden. An der Auseinandersetzung waren auch Schwarze beteiligt. Eine kleine Gruppe Menschen, die den Einsatz verfolgten, rief "Black Lifes Matter", jenen Slogan, der sich in den USA gegen Rassismus und Polizeigewalt etabliert hat.

Das Landeskriminalamt ermittle nun gegen einen Polizisten wegen des Schlagstock-Einsatzes, sagte ein Sprecher der Polizei. Die vier jungen Männer - neben dem 20-Jährigen mit der Musikbox auch ein 17-jähriger Münchner und ein 22- und 23-Jähriger aus Freising wurden anschließend wieder entlassen.

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SZ.de/dpa/wean
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