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Stufenplan:Flughafen soll besser angebunden werden

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Das Konzept des Verkehrsministeriums sieht den Ausbau des Bahnverkehrs und dichtere S-Bahn-Takte vor. Wann die Pläne realisiert werden können und wie viel sie kosten würden, ist allerdings offen.

Von Andreas Schubert

Vor 30 Jahren wurde der Münchner Flughafen eröffnet. Bis heute ist er schlecht an den Bahnverkehr angebunden und nur mit den S-Bahn-Linien S1 und S8 sowie dem überregionalen Flughafenexpress aus Regensburg (Üfex) mit Halten in Landshut, Moosburg und Freising erreichbar. Dabei ist der Bedarf gegeben: Rund ein Drittel der Reisenden und Beschäftigten fährt auf der Schiene zum Airport. Mit einer besseren Anbindung sollen es deutlich mehr werden.

Am Dienstag hat das bayerische Verkehrsministerium ein aus vier Stufen bestehendes Konzept für eine bessere überregionale Schienenanbindung vorgestellt. Stufe 1 sieht Taktverdichtungen auf der S8 vor. Zudem könnte der Üfex über Regensburg hinaus bis Nürnberg verlängert werden. Als erforderliche zusätzliche Infrastruktur nennt das Gutachten ein geplantes tunnelartiges Bauwerk westlich des Flughafens und die geplante Abstell- und Wendeanlage in Schwaigerloh.

Als Stufe 2 wäre eine Regional-S-Bahn von Ulm oder Augsburg denkbar, die dann ab dem Münchner Hauptbahnhof als Express-S-Bahn den Airport in 25 Minuten erreichen soll. Ebenso denkbar ist ein Üfex von Salzburg über Mühldorf zum Flughafen, mit Anbindung bis nach Nürnberg. Voraussetzungen dafür sind die Fertigstellung der zweiten S-Bahn-Stammstrecke und des Erdinger Ringschlusses sowie der Ausbau der Strecke ABS 38 von München über Mühldorf nach Freilassing und der zweigleisige Ausbau zwischen Mammendorf und Malching.

Stufe 3 sieht Fernverbindungen nach Passau, Memmingen und Innsbruck vor sowie eine Express-S-Bahn zwischen Herrsching und Flughafen. Dafür braucht es den viergleisigen Ausbau Daglfing - Johanneskirchen, zweigleisige Abschnitte zwischen Landshut und Plattling, einen viergleisigen Ausbau zwischen Laim und Moosach sowie Wendegleise nördlich von Ismaning oder Johanneskirchen.

In Stufe 4 schließlich ist eine Verlängerung von Fernverkehrslinien bis zum Flughafen angedacht, etwa von Zürich oder Innsbruck. Ebenso könnten Fernverkehrslinien nach Leipzig oder Wien über den Airport geführt werden. Dazu würde dann eine Neubaustrecke Ingolstadt - München via Neufahrn mit Anschluss Flughafen gebraucht, sowie ein neuer Fernverkehrsbahnhof.

Die Projekte sind aufwendig. Wann sie realisiert werden können und wie viel sie kosten würden, ist bisher noch offen. Die zweite Stammstrecke zum Beispiel wird nicht vor 2028 fertig, der Ausbau der Strecke Johanneskirchen - Daglfing nicht vor Ende der 2030er.

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