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Stadtrat:Die Impfzentren schließen

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Das geht aus dem Sachstandsbericht zur Corona-Pandemie hervor. Dabei tauchen mit der Abschaffung der Isolationspflicht für Corona-Positive neue Probleme auf.

Von Nicole Graner

17 Minuten. Dann war alles im Gesundheitsausschuss am Donnerstag gesagt, die Sitzung vorbei. Grund dafür ein knapper Corona-Sachstandsbericht der stellvertretenden Gesundheitsreferentin Susanne Herrmann. Die Inzidenz sinkt kontinuierlich. In München liegt sie bei 91,9 und in Bayern bei 129,8. Natürlich sei die Dunkelziffer immer noch hoch, aber die Werte gestalteten sich als vielversprechend. Dafür liege die Zahl der Menschen, die sich mit dem Influenza-Virus anstecken, höher als sonst, sagt Herrmann. Vergangene Woche seien 248 Fälle gemeldet worden. Nun hoffe man, dass es nicht doch noch zu einer großen Herbst- und Winterwelle komme.

Nur bis Ende des Jahres haben die Kommunen den Auftrag der Bundesregierung, die Impfzentren zu erhalten. In München wird das Impfzentrum im Gasteig daher zum 31. Dezember schließen. Die Anlaufstelle im ehemaligen Sport-Münzinger im Rathaus macht laut Herrmann bereits am 30. Dezember dicht.

Mit der Abschaffung der Isolationspflicht tauchen neue Probleme auf. Denn es stellt sich laut Herrmann die Frage, wie viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter noch im Contact-Tracing-Team gebraucht werden. Dieses verfolgt die Kontakte von Personen nach, die positiv auf das Coronavirus getestet wurden. In Nürnberg habe man das Personal bereits um ein Drittel gekürzt. So "etwas Ähnliches" stelle man sich auch in München vor, sagt Herrmann. Doch erst wolle man genauer recherchieren. "Die Angst der Mitarbeiter, ihren Arbeitsplatz zu verlieren, ist groß."

Eine weitere Sorge: Welche Auswirkung hat die aufgehobene Isolationspflicht in den Unterkünften für Geflüchtete? Bislang gab es für Kranke eigene Isolationszimmer. Nun sollen sie sich, so die Empfehlungen des Gesundheitsreferates, freiwillig isolieren. "Bei einem Mehrbettzimmer ist das allerdings schwierig", sagt Herrmann.

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