Süddeutsche Zeitung

Amerikanische Faulbrut:Bienenseuche im Westend

Im Bezirk Schwanthalerhöhe ist eine für Bienen hoch ansteckende Infektionskrankheit ausgebrochen, für Menschen ist die Amerikanische Faulbrut aber ungefährlich - und für den Stadthonig auch.

In München gibt es einen neuen Sperrbezirk. Am Montag hat die Stadt eine Allgemeinverfügung erlassen, weil bei Bienen im Stadtbezirk Schwanthalerhöhe die Amerikanische Faulbrut ausgebrochen ist. Das ist eine hoch ansteckende bakterielle Infektionskrankheit, die die Brut der betroffenen Bienenvölker befällt. Sie stirbt dabei größtenteils ab.

Für andere Tiere und Menschen ist die Seuche aber ungefährlich. Auch Honig von betroffenen Bienenvölkern könne bedenkenlos verzehrt werden, teilt die Stadt mit. Zu beachten sei aber, dass kein Honig an Bienen verfüttert werden darf, Honigbehälter nur ausgewaschen im Müll oder Glascontainer landen und nicht offen zugänglich für Bienen aufbewahrt werden dürfen.

Der Sperrbezirk ist im Umkreis von mindestens einem Kilometer um den Ausbruchsbestand eingerichtet. Die genauen Grenzen hat die Stadt im Netz unter stadt.muenchen.de/infos/amtsblatt veröffentlicht. Bienenvölker dürfen nicht aus dem Sperrbezirk herausgebracht werden, das gilt auch für dort hergestellten Honig und Bienenwachs.

Die amerikanische Faulbrut gehört zu den anzeigepflichtigen Tierseuchen. Nach Angaben der Bayerischen Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau (LWG) können Bienen die Krankheit verbreiten, indem sie etwa mit durch Sporen verseuchtem Honig in der Umgebung von Glascontainern in Kontakt kommen.

Imker können zur Verbreitung beitragen, wenn sie zum Beispiel Völker oder Ableger ohne vorherige Gesundheitsuntersuchung kaufen oder verkaufen. Auch Honig aus fremden Beständen, vor allem Importhonig, könne laut LWG Sporenmaterial enthalten.

Müssen die Münchnerinnen und Münchner jetzt um den guten Stadthonig bangen? Stadtimker Andreas Bock gibt Entwarnung. Es gebe in München immer noch genügend Bienenstöcke und Imker, er selbst besitzt 120 Völker. Die Krankheit komme in München zudem nur selten vor.

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SZ/schub
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