Süddeutsche Zeitung

München:Stadt prüft Fragen zum Attentäter von Hanau

Die Grünen haben im Rathaus eine Anfrage zu dem Attentäter von Hanau gestellt - denn Tobias R. hatte Kontakte in die Stadt.

Hanau-Attentäter Tobias R. hatte Kontakte in und nach München. Wie eng sie waren und ob er den Behörden bekannt war, wollen die Rathaus-Grünen wissen. Laut einer Anfrage möchten sie geklärt haben, ob R., der von 2014 bis 2019 zur Untermiete im Stadtteil Obermenzing lebte, offiziell bei der Stadt gemeldet und als Waffenbesitzer registriert war.

R. hatte seine Waffenbesitzkarte 2013 im Main-Kinzig-Kreis bekommen, seine Zuverlässigkeit und Eignung hätte nach dem Waffengesetz also in seiner Münchner Zeit überprüft werden müssen. In dieser Zeit war R. laut dem Nachrichtenmagazin Spiegel Mitglied in der "Königlich Privilegierten Hauptschützengesellschaft München 1406". Nach eigenen Angaben ist der in der Sendlinger Zielstattstraße beheimatete Verein die größte Schützengesellschaft Deutschlands.

Für die Mitgliedschaft sind ein amtliches Führungszeugnis und zwei Bürgen nötig. Wer diese Bürgen waren, möchten die Grünen ebenfalls wissen. R. ermordete am 19. Februar in Hanau neun Menschen aus rassistischen Motiven.

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SZ vom 11.03.2020 / bm
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