Süddeutsche Zeitung

Mobilität:Bahn vermietet jetzt nicht nur Räder, sondern auch Roller

Lesezeit: 1 min

Von Marco Völklein

Seit etwas mehr als einem Jahr sind Magnus Schmidt und Christoph Becker mit ihrer Rollervermietung Scoo.me nun am Markt. 4000 Kunden haben die beiden in München bereits gewonnen, etwa 50 Roller stehen stadtweit zur Verfügung. Am Donnerstag kamen fünf weitere dazu; sie stehen nun am S-Bahnhof in Berg am Laim den Kunden zur Verfügung. Und ein neuer Partner kam auch noch dazu: Zusammen mit der Deutschen Bahn wollen die beiden Firmengründer ihr Geschäft ausbauen.

Scoo.me ist vergleichbar mit den Radvermietsystem der MVG oder dem Angebot Call a Bike der Deutschen Bahn (DB) - nur eben mit Motorrollern statt Fahrrädern. Über eine Smartphone-App lassen sich die Roller finden, buchen und aufsperren, unter dem Sitz befindet sich ein Helm. Wer seine Fahrt beendet, muss das Fahrzeug innerhalb eines definierten Geschäftsgebiets wieder abstellen - fertig. Bislang umfasste dieses Geschäftsgebiet in etwa den Bereich innerhalb des Mittleren Rings. Von diesem Freitag an, zum Start der Kooperation mit der DB, soll es nach Osten bis Trudering und ins Gewerbegebiet Am Moosfeld erweitert werden.

Denn die Bahn erwartet sich von dem Pilotprojekt am S-Bahnhof wichtige Erkenntnisse, um ihr Mobilitätsangebot künftig zu erweitern. Künftig werde es mehr und mehr darum gehen, ganze "Mobilitätsketten" anzubieten, erklärt Bahnchef Rüdiger Grube immer wieder. So sollen die Kunden künftig mit dem Konzern nicht nur eine Zugfahrt absolvieren, sondern im Anschluss daran auch mit dem Mietfahrrad oder dem Leihwagen ihren eigentlichen Zielort erreichen. Genau deshalb bietet die DB ja die Call-a-Bike-Räder an und ist mit Flinkster im Carsharing-Markt aktiv. "Roller fehlten bislang noch in unserem Angebot", sagt Erika Graf, die Marketingchefin der Münchner S-Bahn.

Schmidt und Becker wollen dafür sorgen, dass künftig immer einige Scoo.me-Roller am S-Bahnhof Berg am Laim zur Verfügung stehen. Kommt das Angebot an, könnte es auf andere Standorte ausgeweitet werden. Über eine reine Marketing-Kooperation geht die Zusammenarbeit bislang aber nicht hinaus: S-Bahn-Nutzer zahlen bei Scoo.me die gleichen Preise wie andere Kunden auch. So kosten die ersten 30 Minuten mit dem Roller im Standardangebot 3,60 Euro, für jede weitere Minute berechnen Schmidt und Becker 18 Cent. Wer den Roller kurz zwischenparkt, zahlt sieben Cent je Minute.

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Quelle:
SZ vom 15.07.2016
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