Süddeutsche Zeitung

Putzbrunn:24-Jähriger soll für die CSU das Rathaus erobern

Lesezeit: 2 min

Die Partei nominiert ihren Ortsvorsitzenden Tobias Stokloßa für die Bürgermeisterwahl im kommenden März.

Von Stefan Galler, Putzbrunn

Seit bald 18 Jahren steht in Edwin Klostermeier ein Sozialdemokrat an der Spitze der Gemeinde Putzbrunn, nicht ausgeschlossen, dass dem 67-jährigen Noch-Rathauschef im kommenden Jahr ein junger Politiker nachfolgt, der bei dessen erster Wahl 2006 gerade in die Grundschule gekommen war: Der CSU-Ortsverband hat jedenfalls ihren erst 24 Jahre alten Ortsvorsitzenden Tobias Stokloßa als Bürgermeisterkandidat für die Wahl am 3. März 2024 nominiert. Ob er es dabei mit dem Amtsinhaber zu tun bekommt, ist nicht klar - Klostermeier könnte nach einer von der Staatsregierung beschlossenen Gesetzesänderung auch nach Vollendung des 67. Lebensjahres noch einmal zur Wahl antreten, hat sich aber noch nicht entschieden, ob er diese Option wahrnehmen will.

Wer den CSU-Ortsverband ein bisschen kennt, dürfte schon vor ein paar Monaten geahnt haben, wen die Putzbrunner Christsozialen für die Wahl im Frühjahr 2024 vorgesehen haben. Damals hatte der Fraktionsvorsitzende im Gemeinderat, Eduard Boger, der SZ gesagt, er plädiere für einen jüngeren Kandidaten, der gleichzeitig "ein absoluter Verwaltungsprofi" ist. Tobias Stokloßa ist von Beruf Kämmerer der Gemeinde Poing im Landkreis Ebersberg. Mit der Nominierung durch die Mitglieder ist es offiziell, dass der 24-jährige Diplom-Verwaltungswirt, der seit 2020 dem Gemeinderat in Putzbrunn angehört, in seiner Heimatgemeinde das Rathaus übernehmen will.

Nach der Kandidatenkür äußerte sich Stokloßa kämpferisch: "Ja, ich bin bereit, Verantwortung zu übernehmen. Ja, ich will mit der CSU diese Wahl gewinnen. Ja, ich möchte Putzbrunns neuer Bürgermeister werden!" Um den jungen Kandidaten in seinem Vorhaben zu bestärken, war nicht nur der Bundestagsabgeordnete und ehemalige Putzbrunner Florian Hahn, der 2006 die Bürgermeisterwahl gegen Klostermeier verloren hatte, zur Aufstellungsversammlung gekommen; auch drei aktuelle CSU-Rathauschefs aus dem Landkreis, die es ebenfalls als junge Außenseiter ins Amt geschafft hatten, gaben sich ein Stelldichein: Thomas Loderer (Ottobrunn), Maxmilian Böltl (Kirchheim) und Andreas Bukowski (Haar).

Stokloßa, der seit seiner Geburt in Putzbrunn lebt und derzeit sein abgeschlossenes Studium noch mit einem Master in Public Management anreichert, möchte die Verwaltung in der Gemeinde im Falle seiner Wahl nach eigenen Worten "agiler und schneller" machen. Neben seinem Engagement für Mehrgenerationenwohnen und Kinderbetreuung will er auch die Wirtschaftsförderung in den Fokus seiner Arbeit rücken: "Hier sehe ich die Kommune in einer Mittler-Rolle, etwa zwischen Grundstückseigentümern und Unternehmern, aber auch bei der Anpassung der Gewerbesteuer", sagt Stokloßa, der verhindern will, dass finanzstarke Firmen Putzbrunn den Rücken kehren.

Bestens informiert mit SZ Plus – 4 Wochen kostenlos zur Probe lesen. Jetzt bestellen unter: www.sz.de/szplus-testen

URL:
www.sz.de/1.6038655
Copyright:
Süddeutsche Zeitung Digitale Medien GmbH / Süddeutsche Zeitung GmbH
Quelle:
SZ
Jegliche Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exklusiv über Süddeutsche Zeitung Content. Bitte senden Sie Ihre Nutzungsanfrage an syndication@sueddeutsche.de.