Süddeutsche Zeitung

Planegg:Mehr Licht für geschützte Bäume

Der Klosterwald bei Maria Eich soll schonend durchforstet werden.

Von Rainer Rutz, Planegg

Eine kleine Sensation war es, als im Jahr 2015 Teile des Klosterwaldes bei Maria Eich offiziell vom Freistaat Bayern und den Naturschutzbehörden unter Schutz gestellt wurden. Der Grund für ein damals startendes Biodiversitätsprojekt, an dem sich die Gemeinde Planegg, die Erzdiözese München und Freising, das Kloster Maria Eich, das Landratsamt München sowie die Bayerischen Staatsforsten beteiligen, waren mehr als 50 teilweise bis zu 300 Jahre alte Eichen und Hainbuchen. Hier, im sogenannten Hutewald, leben im Totholz zahlreiche Insekten, vor allem so genannte Urwald-Käfer, die in Bayern ebenso selten sind wie intakte Eichenwälder.

Laut einem Gutachten des Forstbetriebs München hat das Klosterwäldchen Maria Eich "eine hohe naturschutzfachliche und kulturhistorische Bedeutung". Der Wald soll daher möglichst in seinem jetzigen Zustand belassen und auch nicht betreten werden. Allerdings haben die Forstbehörden nun beschlossen, das Wäldchen um die wertvollen Bäume, vor allem Stieleichen, zu durchforsten.

Das bedeutet unter anderem, dass Gehölz und kleinere Bäume rund um die Uralt-Riesen gefällt werden. Die alten Eichen sollen so mehr Licht, Sonne und Wärme erhalten, wodurch nach Aussage der Experten das Entstehen von Biotopbaumstrukturen gefördert wird. Die Ausholzung soll Anfang Februar beginnen und sehr sensibel und schonend ablaufen. Eingesetzt würden hochmoderne, spezielle Maschinen, die nur auf vorher definierten Wegen fahren dürfen. Die Arbeiten sollen von speziell ausgebildeten Waldarbeitern ausgeführt werden. Zeitweise kann es zu Sperrungen im Bereich des Klosters kommen.

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