Süddeutsche Zeitung

Planegg:Warten auf das Eiswunder

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Die Anlage am Planegger Gymnasium wird im Sommer nicht genutzt. Und auch im Winter wird es dieses Jahr voraussichtlich nichts mit dem Schlittschuhlaufen.

Von Rainer Rutz, Planegg

Wie es mit dem beliebten Planegger "Eiswunder" weitergehen soll, ist immer noch offen. Klar ist aber nun: Es wird keine Sommernutzung der Anlage am Feodor-Lynen-Gymnasium geben. Dies entschied jetzt der Planegger Gemeinderat und lehnte damit einen Antrag der Freien Wähler (FW) ab.

Die früher im Winter als Eislaufbahn genutzte 44 mal 26 Meter große Fläche liegt seit zwei Jahren brach - zum einen wegen der Einschränkungen durch die Corona-Pandemie, zum andern aber auch wegen des großen Energieaufwands, den die Produktion von Eis im Winter erfordert. Das bisherige Energiekonzept ist jedenfalls gescheitert. Im Gemeinderat wurden in den vergangenen Monaten etliche Varianten geprüft, wie es mit einem abgespeckten modernen Energiekonzept weitergehen könnte. Herausgekommen ist dabei unter anderem eine Überdachung der Bahn samt Photovoltaikanlage.

Diese Überdachung, für die Planeggs Bürgermeister Hermann Nafziger (CSU) Kosten in sechsstelliger Höhe ansetzt, will man zeitlich noch schieben. Bis es soweit ist, könnte die Fläche nach Meinung etlicher Gemeinderäte auch für eine Nutzung im Sommer umgebaut werden. Die Freien Wähler schlugen in einem Antrag nun vor, für einen variablen Kunststoffboden 85 000 Euro bereit zustellen. Der sollte, so der Antrag, mit der geplanten Technik für eine moderne Eistechnik kompatibel sein.

Im Gemeinderat fand sich dafür allerdings überraschend keine Mehrheit. Rathaus-Geschäftsführer Stefan Schaudig hat Bedenken, weil auch eine Sommernutzung nicht alle gewünschten Sportarten abdeckt - etwa das beliebte Inlinehockey. Dagegen meinte Peter von Schall-Riaucour (Pro Planegg und Martinsried), er sei für jede Lösung, die den Bürgern noch im Sommer dieses Jahres Sportmöglichkeiten bietet. Eine andere Haltung nahm Florian Großelfinger (CSU) ein, der ebenfalls für ein neues "Eiswunder" ist, eine Sommernutzung aber ablehnt. "Irgendeinen Kompromissboden" wolle er nicht, man könne auch nicht davon ausgehen, dass ein Sommerboden in Verbindung mit einer neuen Eisfläche im Winter technisch möglich sei. Mit zwölf gegen sieben Stimmen wurde der Antrag der FW abgelehnt.

Damit liegt die Fläche am Gymnasium einen weiteren Sommer brach. Dass die Zeit für eine Nutzung im kommenden Winter reicht, ist sehr unwahrscheinlich. Bevor eine endgültige Entscheidung fällt, will der Gemeinderat erst eine Aufstellung der Gesamtkosten haben - einschließlich des teuren Dachs.

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