Süddeutsche Zeitung

Photovoltaik:Sommer, Sonne, Stromüberschuss

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Photovoltaik-Anlagen haben heuer besonders viel Energie produziert. Dabei hat die große Hitze den Ertrag sogar gemindert.

Der sonnige Sommer hat den Betreibern von Photovoltaik-Anlagen im Landkreis ein deutliches Plus bei der Stromproduktion beschert: Im August dieses Jahres produzierten die Anlagen in der Region ungefähr 15 Prozent mehr Energie gewinne als im Vorjahr. Eine genaue Ermittlung der Zahlen sei zwar noch nicht möglich, da die Abrechnung über die Einspeisung des produzierten Stroms in das öffentliche Netz erst zum Jahresende erfolgt. Eine Sprecherin des Landratsamts konnte aber bereits diesen erhöhten Wert nennen.

Der Deutsche Wetterdienst verzeichnete für München in diesem Sommer 798 Sonnenstunden. Das sind 25 Prozent mehr als in einem durchschnittlichen Jahr mit 636 Stunden Sonnenscheindauer.

"Am besten ist es, wenn die Sonne scheint und es trotzdem ein bisschen kühler ist"

Dabei ist zu gutes Wetter für Solaranlagen gar nicht ideal: "Die Module dürfen sich nicht zu stark erhitzen", erklärt Anita Völk von RenoSolar in Sauerlach. "Am besten ist es, wenn die Sonne scheint und es trotzdem ein bisschen kühler ist."

Durch Wärme gingen tatsächlich fünf bis zehn Prozent der Erträge verloren, wie auch Claus Frommel von Green City Energy bestätigt. Das Unternehmen betreut die Solaranlagen der Stadt Garching, die fast zur Hälfte von Bürgern mitbetrieben werden. Verluste durch große Hitze werden laut Frommel im Sommer aber durch die längeren Tage ausgeglichen. Die Photovoltaik-Anlage auf der Heizzentrale in Garching habe im Juli und August 21 Prozent mehr Strom produziert als im gleichen Zeitraum 2014. In nur zwei Monaten habe sie damit schon etwa 30 Prozent des gesamten Jahresertrags geliefert.

Der meiste Strom wird laut Frommel in das öffentliche Netz eingespeist. Nur an zwei Garchinger Solarstandorten wird die Energie auch direkt verbraucht, so etwa bei den Solarpanels auf der Kläranlage. Im gesamten Landkreis wird der Großteil des Stroms direkt verwendet, lediglich am Wochenende fließt überschüssige Energie in das öffentliche Stromnetz.

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SZ vom 28.09.2015 / julw
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