Süddeutsche Zeitung

Oberhaching:Radwegebau vor Gericht

Die Gemeinde Oberhaching erreicht die Enteignung des letzten fehlenden Grundes für einen durchgehenden Radweg nach Oberbiberg. Doch die Besitzerinnen klagen gegen den Bescheid.

Von Iris Hilberth, Oberhaching

In ihren jahrzehntelangen Bemühungen, den Radweg nach Oberbiberg endlich lückenlos fertigzustellen, ist die Gemeinde Oberhaching jetzt ein entscheidendes Stück weiter gekommen. Wie Bürgermeister Stefan Schelle (CSU) in der letzten Gemeinderatssitzung vor der Sommerpause bekannt gab, hat die Enteignungsbehörde der Gemeinde Recht gegeben und die Besitzeinweisung des letzten Teilstücks verfügt.

Es geht bei diesem Abschnitt des Jahrhundertprojektes zwar nur noch um gut 30 Meter, doch bringt gerade dieses Stück Radfahrer kurz vor dem nördlichen Ortseingang Oberbiberg in Gefahr, weil sie durch die Lücke im Radweg zweimal die Staatsstraße überqueren müssen. Die beiden Besitzerinnen des fehlenden Teilstücks direkt am Waldrand weigern sich seit vielen Jahren hartnäckig dagegen, einem Erwerb des Streifens durch die Gemeinde zuzustimmen.

Gegen den Bescheid der Enteignungsbehörde haben sie nun vor dem Landgericht München Klage erhoben. Schelle geht davon aus, dass die Richter sich dort in den kommenden vier bis sechs Wochen mit dem Fall beschäftigten. "Wenn eine Eilentscheidung vorliegt, haben wir eine grobe Tendenz", sagte der Bürgermeister. Schelle bezeichnete es als "bedauerlich", dass das trotz seiner Ansicht nach "großzügige Angebot" an die Grundstückseigentümerinnen zu keiner Einigung geführt habe. "So blieb uns als einziger Weg die Enteignung."

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Quelle:
SZ vom 08.08.2016 / hilb
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