Süddeutsche Zeitung

Umwelt:Der Wald als Müllkippe

Die illegale Entsorgung von Sperrmüll entlang der M 4 verursacht der Gemeinde Neuried Arbeit und Kosten.

Neulich war es ein ganzes Badezimmer, das im Wald gefunden wurde: eine alte Badewanne, Fliesen, Armaturen und Waschbecken waren als Bauschutt in der Natur bei Neuried entsorgt worden, eine ganze Sprinterladung voll. Tatort war wie sooft ein Parkplatz im Wald entlang der M4 zwischen Neuried und Gauting, wie Neurieds Kämmerer Robert Beckerbauer sagt. Gerade in den vergangenen Monaten hätten sich die Fälle gehäuft.

Das eingeplante Jahresbudget für die Entsorgung des illegalen Mülls ist laut Beckerbauer bereits im März überschritten. Die Gemeinde hat es deshalb von 5000 Euro auf 7000 Euro für 2024 erhöht. Die Gemeinde zeige illegale Müllentsorgung jedes Mal bei der Polizei an, so der Kämmerer. Ob die Täter je gefasst werden, ist dahin gestellt.

Während Privatleute ihren Abfall in begrenztem Mengenumfang kostenlos auf den Wertstoffhöfen entsorgen können, müssen Baufirmen für ihren gewerblichen Müll bezahlen. Beckerbauer vermutet, dass dies ein Grund sein könnte, warum die ein oder andere Firma auf die Idee kommt, ein ausrangiertes Bad kostenfrei im Wald zu entsorgen. Hat der Kunde für die Entsorgung bezahlt, streicht die Firma so zusätzliches Geld ein.

Ein Wagnis ist die illegale Müllentsorgung im Wald auf jeden Fall: Die Parkplätze und Waldwege sind viel frequentiert von Spaziergängern, Joggern und Radfahrern, sodass Täter jederzeit beobachtet werden können.

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SZ/jae
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