Süddeutsche Zeitung

Umwelt:Pardeller lädt zum Neubiberger Klimagipfel

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Der Bürgermeister reagiert auf die Kritik der Initiative "Klimaneutral 2035" und lädt ihre Vertreter zum Gespräch ein. Diese wollen dabei ihre Vorschläge für Sofortmaßnahmen diskutieren.

Von Daniela Bode, Neubiberg

Weil die Neubiberger Initiative "Klimaneutral 2035" beim Klimaschutz in der Gemeinde einen messbaren Fortschritt vermisst, hat sie vor kurzem in einem offenen Brief an Bürgermeister Thomas Pardeller (CSU) Sofortmaßnahmen gefordert. Nun soll auf Vorschlag des Rathauschefs am Freitag ein Gespräch zwischen ihm und Vertretern der Gruppe stattfinden. "Danke für die schnelle Antwort und das Angebot zu dem Gespräch - das nehmen wir gerne an", sagte Jens Coldewey von der Initiative am Montagabend im Gemeinderat.

Die Initiative befürwortet die Maßnahmen, die die Gemeinde in Sachen Klimaschutz bereits vorantreibt. So stand es in dem Brief, und so betonte es Coldewey erneut im Gemeinderat. "Wir erkennen die bisherigen Maßnahmen durchaus an, insbesondere die großzügigen Förderung privater Klimaschutzmaßnahmen, die nach unserer Rechnung bisher jährlich circa 500 bis 1000 Tonnen CO₂ einsparen", sagte er. Dennoch sei man mit der Zwischenbilanz nicht zufrieden. Statt konkreter Einsparungen gebe es bei den übrigen Maßnahmen "vor allem in der Ausschreibungsphase steckende Konzeptarbeit".

Um Fortschritte sehen zu können, brauche es einen Gesamtüberblick, wie viel CO₂ überhaupt eingespart werden könne und wie viel pro Jahr, sagte Coldewey der SZ. Nur das könne man messen. Aus Sicht der Initiative muss jetzt gehandelt werden. Coldewey erinnerte daran, dass die Initiative der Gemeinde neun Sofortmaßnahmen vorgeschlagen habe, vom weiteren Ausbau der Ladeinfrastruktur bis zum Energiemonitor. Die "Klimaneutral 2035" fordert auch, dass sich die Gemeinde bei der Wärmeplanung Partner sucht. Von dem Treffen mit dem Bürgermeister erhofft sich Coldewey, dass "wir unsere Vorschläge andiskutieren können".

Pardeller betonte in der Sitzung erneut, wie viel die Gemeinde in Sachen Klimaschutz bereits tue. "Wir beschäftigen uns fast täglich mit Themen des Klimaschutzes", sagte er. Die Gemeinde habe auch die Manpower, das Sachgebiet Umwelt- und Naturschutz sei mit vier Stellen voll besetzt. Die Initiative spreche viele Dinge an und es tue sich gerade sehr viel. Insofern hält er es nach eigenen Worten für eine gute Idee, sich zusammenzusetzen und "die Punkte im Dialog zu besprechen".

Einen kleinen Einblick, wo die Gemeinde in Sachen Klimaschutz steht, erhielten die Zuhörer am Ende der Sitzung: So ist etwa für den Energienutzungsplan Wärme die Förderung beantragt, die Gemeinde wartet auf die Antwort der Bewilligungsbehörde, wie Bauamtsleiterin Bettina Riegg sagte. Erwähnt wurde auch, dass Neubiberg den Beitritt zur Arbeitsgemeinschaft Wärmewende beschlossen hat, in der mehrere Gemeinden interkommunal etwa den Ausbau von Wärmenetzen gestalten wollen. Auch hierfür wurde ein Förderantrag gestellt.

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