Kreis und quer:Schwoabn ma's owe!
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Landrat, Abgeordneter, Turn-Weltmeister: Die Promis aus dem Landkreis senden ihre Neujahrsgrüße in die virtuelle Welt.
Kolumne von Stefan Galler, Landkreis München
Es soll vorkommen, dass sich Menschen bereits am Tag nach Silvester nicht mehr recht an den Jahreswechsel erinnern können. Das liegt dann in der Regel am exzessiven Genuss berauschender Mittel in flüssiger Form. In Bayern ist gerne mal davon die Rede, dass man das abgelaufene Jahr und all seine Härten oweschwoabt - hochdeutsch: herunterspült.
Von den hiesigen Promis ist nicht kolportiert, in welchem Maße sie in der letzten Nacht des Jahres dem Alkohol zugesprochen haben. Der Landrat hat sich wohl mit seiner Frau wenigstens ein Gläschen Sekt gegönnt - ein entsprechendes Foto von zwei flötenförmigen Gläsern hat Christoph Göbel jedenfalls in den sozialen Netzwerken veröffentlicht. Wäre aber auch reichlich unpassend gewesen, gleich ein paar Flaschen Schampus abzulichten, angesichts der finanziellen Turbulenzen, in denen sich der Landkreis befindet. Noch steht nicht mal das Budget für 2024, da passt es, dass das Landratsamt zu Neujahr das Foto eines recht armseligen Schneemanns am Isarufer gepostet hat, der mit dürren Zweiglein als Armersatz so wirkt, als würde er sich gleich in den Fluss stürzen.
Deutlich zuversichtlicher leitete da Landratsstellvertreter Otto Bußjäger seine Follower ins neue Jahr: Niedliche Ferkelchen, verbunden mit dem Wunsch, der Betrachter möge "jede Menge Glück (Schwein)" im neuen Jahr haben, schickte der Freie-Wähler-Politiker in die virtuelle Welt. Turn-Weltmeister Lukas Dauser aus Unterhaching wiederum stimmte sich und seine Fans mit einem "Let's Go 2024" auf ein "aufregendes" Olympiajahr ein und Markus Schwabl, Verteidiger bei der Spielvereinigung Unterhaching, postete als besonderes "Prosit Neujahr" ein Foto von der Bierdusche, die er nach dem Drittligaaufstieg im letzten Sommer verabreicht bekam.
Während der Oberschleißheimer Grünen-Abgeordnete Markus Büchler zu seinem Neujahrsgruß einen nachdenklich dreinblickenden Eichelhäher zeigte und auf seinen Mobilitäts-Newsletter verwies, war die Sozialdemokratin Annette Ganssmüller-Maluche ganz mobil unterwegs zu ihrer Tochter. Und musste einräumen, vom Jahreswechsel gar nichts mitgekommen zu haben. Aber das lag nicht etwa am Oweschwoabn, sondern am Flug durch verschiedene Zeitzonen. Die Ismaningerin war nämlich auf dem Weg nach Neuseeland.