Süddeutsche Zeitung

Ismaning:Schönheitskur für die Orangerie

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Seit drei Monaten laufen auf der Großbaustelle im Schlosspark die Sanierung und Erweiterung des Ismaninger Kallmann-Museums. Die Wiedereröffnung ist für Herbst 2024 geplant.

Von Sabine Wejsada, Ismaning

Das erste Sektglas wirft Zimmerer Florian Körner nach seinem launigen Richtspruch vom Dach des Ismaninger Kallmann-Museums nach unten. Danach folgen die Kelche von Stiftungsvorsitzendem Michael Sedlmair, Bürgermeister Alexander Greulich (SPD) und Architekt Max Venus. Dass es kräftig klirrt, das gehört genauso zu einem traditionellen Hebauf wie bayerische Volksmusik und ein eigens gebundener Kranz auf dem First.

Auf der Großbaustelle des Museums im Schlosspark schwebt an diesem Donnerstag eine am Kran gesicherte mächtige Richtkrone über dem Gebäude. Unten haben sich zahlreiche Festgäste versammelt, Handwerker und Abgesandte von Gemeinderat und Ismaninger Rathaus. Sie alle feiern, dass das Dach des Museums dicht ist. Und natürlich, dass die seit Juni laufenden Arbeiten zur Generalsanierung und Erweiterung der weit über die Grenzen der Gemeinde Ismaning hinaus bekannten Kunststätte nicht nur im Kostenrahmen von circa 4,7 Millionen Euro liegt, sondern den gesteckten Zeitplan bislang sogar um "ein bis zwei Wochen" unterboten hat, wie Architekt Max Venus in seiner kurzen Ansprache berichtet. Auch der Kallmann-Stiftungsvorsitzende Sedlmair und Rathauschef Greulich sind voll des Lobes über den Fortgang auf der Baustelle.

Seit gut drei Monaten haben Handwerker in und rund um das Kallmann-Museum das Sagen, das Haus ist entkernt und bis in den Rohbau zurückgesetzt worden. Bis Herbst 2024 sollen das Gebäude und seine Außenbereiche fertig sein - dann wird das laut Bürgermeister "Museum in neuem Glanz" wieder seine Pforten öffnen können. Dass es dann auch ein Museumscafé geben wird, das freut nicht nur Greulich, der nach eigenen Worten Museumsleiter Rasmus Kleine am liebsten einen Barista-Kurs zur Einweihung schenken will, damit dieser nach einem kurzen Spaziergang vom Rathaus im Schlosspark einen Espresso genießen kann. Michael Seldmair dankte der Gemeinde Ismaning, die den Löwenanteil der Ausgaben trägt, für ihre Großzügigkeit. Rund 30 Prozent der Kosten würden über Förderungen aufgebracht, den Rest trägt die Kommune. Die Stiftung, so Sedlmair, hätte das Projekt nie und nimmer alleine stemmen können.

Mehr als 30 Jahre nach seiner Eröffnung im Juli 1992 wird die einstige Orangerie im Ismaninger Schlosspark nicht nur baulich erweitert und barrierefrei gestaltet, auch die Haustechnik wird an die heutige, für Museen geltenden Standards angepasst und es werden Raumklima und Beleuchtung optimiert. Das Projekt steht darüber hinaus ganz im Zeichen von Nachhaltigkeit: Geheizt wird das Museum mit Geothermie und mittels Photovoltaik, durch das begrünte Dach erhofft man sich eine gewisse Kühlung der Räume.

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