Süddeutsche Zeitung

Bildung:Politik und Gesellschaft statt dritter Fremdsprache

Das Kurt-Huber-Gymnasium in Gräfelfing bekommt einen sozialwissenschaftlichen Zweig. Damit reagiert die Schule auf die sinkenden Schülerzahlen.

Von Annette Jäger, Gräfelfing

Das Gräfelfinger Kurt-Huber-Gymnasium wird vom kommenden Schuljahr an einen sozialwissenschaftlichen Zweig als weitere Ausbildungsrichtung anbieten. Bisher gibt es an dem Gymnasium nur den sprachlichen Zweig mit drei Fremdsprachen. Da dieser Zweig viel Fleiß erfordert, fehlte ein Angebot für weniger sprachaffine Schülerinnen und Schüler. Diese Lücke soll der soziale Zweig nun schließen. Auf dem Lehrplan stehen Themen aus Politik und Gesellschaft.

Um einen weiteren Ausbildungszweig hat die Schule mit Schulleiterin Anita Groß an der Spitze lange gekämpft. Vor Jahren gab es einen Vorstoß, einen musischen Zweig einzurichten, den das Kultusministerium aber ablehnte. Jetzt kam ein positiver Bescheid des Ministeriums für den sozialen Zweig. Anita Groß hofft nun, die seit einigen Jahren schrumpfende Schülerzahl wieder zu steigern. Der sprachliche Zweig, der viel Durchhaltevermögen erfordert, ist über die Jahre hinweg unpopulärer geworden.

Zum Schuljahr 2024/2025 können die Fünftklässler mit dem sozialwissenschaftlichen Zweig beginnen. Im März wird das Gymnasium bei Infoabenden darüber informieren. Die neue Ausbildungsrichtung soll die Schülerinnen und Schüler auf eine Zukunft in einer globalisierten Welt vorbereiten und ihr Demokratieverständnis fördern. Implementiert wird sie von den Sozialkundelehrern. Der Schwerpunkt im Lehrplan liegt auf gesellschaftlichen, politischen, wirtschaftlichen und sozialen Themen. In diesem Zusammenhang soll es auch um Werteerziehung oder Teamfähigkeit gehen. Das Fach, das bisher "Sozialkunde" heißt, firmiert künftig unter dem Namen "Politik und Gesellschaft". Bis zur elften Klasse wird es in vier Wochenstunden unterrichtet.

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