Süddeutsche Zeitung

Garching:CSU gegen Biomüllvergärung an der Stadtgrenze

Christsoziale Kommunalpolitiker wehren sich gegen die Münchner Pläne - auch wenn der Landkreis davon laut Bürgermeister Gruchmann profitieren könnte.

Von Irmengard Gnau, Garching

Kommunalpolitiker der CSU in Garching verwehren sich dagegen , dass an der südlichen Ortsgrenze eine Biomüllverwertungsanlage sowie ein Klärschlammlager errichtet werden sollen. Wie kürzlich bekannt wurde, hat die Stadt München zwei Flächen auf ihrem Grund, jedoch unweit des südlichsten Garchinger Ortsteils Dirnismaning, als Standorte für die beiden Einrichtungen ins Auge gefasst. Den Plänen nach erfüllen die Vorhaben bauliche und emissionsschutzrechtliche Vorgaben. Nach Ansicht der Garchinger CSU-Vertreter aus Stadtrat, Ortsverband und Kreistag hat die Nachbarstadt ihre Schuldigkeit bei der Unterbringung von Einrichtungen der Müllverwertung und Entsorgung allerdings "bereits mehr als erfüllt".

Als die bisherige Biomüllvergärungsanlage des Landkreises 1997 im Brunnthaler Gemeindeteil Kirchstockach errichtet wurde, sei diese die bis dato einzige größere Entsorgungsanlage des Landkreises in dessen südlichem Teil gewesen und damit ein Schritt in Richtung einer gerechten Verteilung von Negativeinrichtungen, argumentiert die Garchinger CSU. Hinter diese Entwicklung dürfe es "kein Zurück geben".

Wegen ihres technischen Zustands wurde die Anlage in Kirchstockach vergangenes Jahr außer Betrieb genommen. Der Landkreis München transportiert den Biomüll aus seinen 29 Kommunen seither über teils weite Strecken mit hohen Kosten verbunden zur Entsorgung. Ein Standort für eine neue landkreiseigene Anlage wird noch gesucht. Garchings Bürgermeister Dietmar Gruchmann (SPD) hatte ins Spiel gebracht, dass in der neuen Münchner Anlage womöglich auch Bioabfälle aus dem Landkreis verwertet werden könnten. Dem widerspricht die Garchinger CSU scharf. Es gebe dafür Standorte außerhalb Garchings.

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