Süddeutsche Zeitung

Einwohnergrenze in Unterhaching:Acker statt Wohngebiet

Gegen den Trend: Unterhaching will verhindern, dass die Gemeinde zu stark wächst.

Von Iris Hilberth, Unterhaching

Die Gemeinde Unterhaching wächst weiter: hier noch eine Nachverdichtung, dort noch ein Wohngebiet. Unendlich soll diese Entwicklung nicht sein, zumal der Platz aufgrund der Lage zwischen den Autobahnen eh limitiert ist. Seit Jahren hat die Gemeinde als maximale Einwohnerzahl die Marke 28 000 im Blick.

Mehr sollten es nicht werden, ist sich der Gemeinderat einig. Dieses Ziel müssen die Kommunalpolitiker bei der Ortsentwicklungsplanung stets im Hinterkopf haben, und so steckte der Bauausschuss diese Woche die Ortsgrenze für eine Wohnbebauung im Osten der Gemeinde neu ab.

Der Gemeinderat will das allgemeine Wohngebiet zurückverwandeln

Das Gremium sprach sich einstimmig dafür aus, die bisher als "allgemeines Wohngebiet" ausgewiesene Fläche östlich des Finsinger Wegs und nördlich der Leuschnerstraße auf dem Papier wieder in das umzuwandeln, was sie ist: in Ackerland. Für dieses Gebiet gab es bislang keinen Bebauungsplan, da Interessenten laut Verwaltung immer an der verkehrlichen Erschließung gescheitert sind. Denn die bestehenden Straßen könnten den zu erwartenden zusätzlichen Verkehr nicht aufnehmen.

Nun waren mittlerweile weitere Wohnbauflächen auf der Stumpfwiese ausgewiesen worden, sodass sich die Gemeinde an anderer Stelle der selbst gesetzten Einwohnergrenze nähert und die Herausnahme des östlichen Gebiets aus der gemeindlichen Entwicklung zur Steuerung der Einwohnerzahl gerade recht kommt. "Das ist mal eine Absichtserklärung in die andere Richtung", sagte Bürgermeister Wolfgang Panzer (SPD), "Rückentwicklung statt Weiterentwicklung."

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Quelle:
SZ vom 12.03.2016 / hilb
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