Süddeutsche Zeitung

Brauchtum:Tanzend gegen Corona und Krieg

Die Schäfflerzunft Aschheim hat bei einer Tour durch viele Gemeinden im Landkreis München ein Zeichen für Lebensfreude gesetzt.

Bunt ging es zu und natürlich fröhlich, als die Schäfflerzunft Aschheim in den vergangenen Tagen ihre Tour durch den Landkreises München unternommen hat. Zum Schluss traten die Tänzer unter anderem in Aying auf und beendeten damit ihre kurze Auftrittssaison, die dieses Jahr außer der Reihe und aus besonderem Anlass stattfand. Natürlich dachten viele schon früh an die Schäffler, als 2020 die Corona-Pandemie ausbrach, hatten diese doch der Überlieferung zufolge im 16. Jahrhundert zum Ausgang der Pest getanzt, um bei den Menschen wieder Lebensfreude zu wecken. Das tat jetzt natürlich Not. Dazu nahmen sich die Tänzer, die immer von einem kunterbunt gekleideten Kasperl begleitet werden, auch gleich vor, aus gegebenem Anlass ein Zeichen gegen den Krieg in der Ukraine zu setzen. Der Tanz stehe "für Frieden in Europa", schreiben die Schäffler dazu. Eigentlich wäre es erst 2026 wieder an der Zeit gewesen, Schäfflertänze aufzuführen. Alle sieben Jahre ist das üblich, unter anderem, weil die Sieben als Glückszahl gilt. Herzog Wilhelm IV. (1493-1550) erteilte ein entsprechendes Privileg.

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