Süddeutsche Zeitung

Verkehr in München:Stadtrat will nun doch eine Blue Lane während der IAA

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Die privilegierte Fahrspur soll dieses Jahr kürzer werden als 2021. Ob sie sich bis September umsetzen lässt, ist allerdings fraglich.

Von Andreas Schubert

Die sogenannte Blue Lane während der IAA Mobility 2021 war ein Flopp. Die Fahrspur zwischen der Messe in Riem und der Innenstadt sollte eigentlich nur emissionsarmen Fahrzeugen vorbehalten sein oder solchen, die mit mindestens drei Personen besetzt sind. Daran hielten sich die Autofahrer nicht, weshalb das Mobilitätsreferat die Spur bei der diesjährigen IAA gleich gar nicht erst einführen wollte. Der Aufwand sei nicht gerechtfertigt.

Jetzt soll während der Messe, vom 5. bis 10. September, zumindest eine kürzere Version der Blue Lane verwirklicht werden, vorausgesetzt, die Autobahn GmbH des Bundes richtet auch auf der A94 eine solche Spur ein. Das hat der Mobilitätsausschuss am Mittwoch beschlossen, gegen die Stimmen von Die Linke/Die Partei und der ÖDP.

Die Stadt würde auf der Einsteinstraße auf der Busspur zwischen Riedenburger Straße und Vogelweideplatz, sofern das rechtlich möglich ist, auf etwa 350 Metern eine Blue Lane einrichten. Zusammen mit der Strecke auf der A94 bis zur Messe in Riem wäre die privilegierte Spur dann etwa sechs Kilometer lang, also um die Hälfte kürzer als 2021.

Woran es noch scheitern könnte: Der Stadtrat besteht darauf, dass diesmal die Autobahn-Anschlussstellen offen bleiben. Das war 2021 nicht der Fall, die Blue Lane verlief auf der Standspur, die Zufahrten waren deshalb gesperrt und auf den Umleitungsstrecken im Stadtgebiet kam es zu Staus.

Jetzt soll die Autobahn GmbH noch einmal prüfen, ob sich nicht doch eine Blue Lane auf der linken Spur einrichten ließe. Das hatte sie zunächst als nicht realisierbar abgelehnt. Noch hat die Stadt keinen Kontakt zur Autobahn GmbH aufgenommen, wie dort zu erfahren ist. Zeitlich könnte es aber knapp werden mit der Blue Lane. Da die Kapazität der A94 halbiert würde, bräuchte es vorher wohl eine Verkehrsuntersuchung, die erst ausgeschrieben werden müsste, und zudem Absprachen mit dem Fernstraßen-Bundesamt in Leipzig und der Verkehrszentrale Deutschland in Frankfurt.

Realistischer erscheint der ebenso beschlossene Verkehrsversuch für eine privilegierte Fahrspur im Jahr 2025. Der soll mindestens drei Monate dauern und könnte etwa auf der A96 zwischen Freiham und Autobahnende stattfinden oder auf dem Mittleren Ring.

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