Süddeutsche Zeitung

Hausdurchsuchung:Labor prüft Substanz aus Christian Lells Villa

Bei einer Razzia im Haus des früheren Bayern-Profis wurde eine Substanz sichergestellt. Die chemische Analyse wird voraussichtlich drei bis vier Monate dauern.

Von Martin Bernstein

Ob die Drogenrazzia im Anwesen des früheren Bayern-Profis Christian Lell,32, ein Ergebnis gebracht hat, ist auch zwei Tage nach der Hausdurchsuchung in Straßlach (Landkreis München) offen. Nach Auskunft der Staatsanwaltschaft wird eine von Drogenfahndern sichergestellte Substanz derzeit im Labor untersucht.

Die chemische Analyse werde voraussichtlich drei bis vier Monate dauern, teilt Staatsanwalt Florian Weinzierl mit. "Es ist daher von uns derzeit noch nicht zu beurteilen, ob der Besitz dieser Substanz strafbar ist oder nicht." Ein Ermittlungsrichter habe aber die Entnahme einer Blut- und Haarprobe angeordnet.

"Unser Mandant wird Gerüchte nicht kommentieren", betonte Lells Anwalt Gernot Lehr am Donnerstag. Unmittelbar nach der Razzia am Dienstagvormittag hatte er noch versichert: "Es wurden keine Drogen aufgefunden." Lell habe in vollem Umfang mit den Ermittlungsbehörden kooperiert und sie unterstützt, die Angelegenheit aufzuklären. Er werde sich vorbehalten, die Person, die diese Aktion verursacht habe, zur rechtlichen Verantwortung zu ziehen.

Die Staatsanwaltschaft ermittelt gegen den früheren Bundesliga-Profi (Bayern München, Hertha BSC Berlin) und Junioren-Nationalspieler wegen des Verdachts, gegen das Betäubungsmittelgesetz verstoßen zu haben.

Lell war von der Aktion am Dienstag überrascht worden, als er wegen Beleidigung einer früheren Mieterin gerade vor dem Münchner Amtsgericht stand. Prozessbeobachter konnten mitverfolgen, wie Drogenfahnder in die Verhandlung kamen und einen Durchsuchungsbeschluss übergaben. Lell wurde in einen Nebenraum geführt, danach fuhr er mit seinem Anwalt nach Straßlach.

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Quelle:
SZ vom 31.03.2017
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