Süddeutsche Zeitung

Gräfelfing:Transparenter tanken

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Gemeinde plant E-Ladesäulen gemeinsam mit Investor

Von Annette Jäger, Gräfelfing

Die Gemeinde Gräfelfing will beim Ausbau ihrer E-Ladeinfrastruktur für Elektroautos auf ein "All-inclusive"-Konzept setzen: Ein externer Anbieter soll Investor und Betreiber der Ladesäulen zugleich sein. Im ersten Investitionsschub könnten schon von September an neue Ladesäulen in Gräfelfing entstehen. Der Landkreis München baut seine Ladeinfrastruktur aus, um die Elektromobilität zu fördern. Die Gemeinde beteiligt sich an dem Konzept. Allerdings ist das Angebot an Ladesäulentypen verwirrend vielfältig. Michael Valentine-Urbschat von der Eze Network GmbH tourt gerade durch die Landkreis-Kommunen und stellt sein Konzept vor, das die Gemeinderäte im Umweltausschuss überzeugte.

Die aktuelle Situation im Landkreis kritisierte Valentine-Urbschat: Mit nur 50 öffentlichen Ladepunkten gleiche der Landkreis einer "ziemlichen Wüste". Es gebe an die 20 verschiedenen Ladesäulen-Typen, der Bezahlvorgang wie auch die Preisstruktur seien höchst intransparent. Eze will auf Transparenz und Einfachheit setzen. Für 30 Cent pro Kilowattstunde bietet die Firma den Strom an. Auch für das Parken - ob getankt wird oder nicht - fällt eine Gebühr an, ein Euro pro Stunde. Das soll verhindern, dass Fahrzeuge den Parkplatz dauerhaft belegen, ohne ihr Fahrzeug zu laden.

Abrechnung, Wartung oder Reparaturen der Säule übernimmt das Unternehmen. Die Gemeinde kostet der gesamte Service 52 Euro pro Säule pro Monat, am Ladevorgang verdient sie mit, so dass Gräfelfing bei optimaler Ausnutzung der Säule das Stromtanken zum Nulltarif erhält, weil sich die 52 Euro Mietgebühr über den Tankvorgang amortisieren. Pro Standort würde die Gemeinde einen Nutzungsvertrag über sechs bis acht Jahre abschließen. Mit einer Gegenstimme befürwortete der Ausschuss, das Mietkonzept weiter zu verfolgen. Als mögliche Standorte für Ladesäulen sind derzeit das Rathaus, zwei Stellen an der Bahnhofstraße und das Gewerbegebiet im Gespräch.

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Quelle:
SZ vom 29.07.2020
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