Süddeutsche Zeitung

Gerold Otten, AfD:Mehr Sicherheit

Der AfD-Kandidat will in den Verteidigungsausschuss

Gerold Ottens Gesicht ist selbst in seinem Heimatort Putzbrunn vielen nicht bekannt. Das möchte der Mann von der AfD ändern. Mit Platz acht auf der Landesliste Bayern der Rechtspopulisten rechnet sich Otten gute Chancen aus, in den Bundestag einzuziehen und künftig als sicherheitspolitischer Sprecher seiner Partei im Verteidigungsausschuss das Wort zu ergreifen. Dort könnte er dann auf den CSU-Wehrexperten Florian Hahn treffen - den anderen Putzbrunner in Berlin.

Der 61-jährige Otten wuchs in einem sozialdemokratischen Elternhaus in Bremerhaven auf. Er trat 1989 unter dem Eindruck des Mauerfalls in die FDP ein, machte Karriere bei der Bundeswehr und ging 1994 als Ausbilder nach England, um 1997 beim Rüstungskonzern MBB in Ottobrunn anzuheuern. Die Wandlungen des Unternehmens über Dasa bis zu Airbus machte er mit und arbeitet heute im Vertrieb. Parallel ist er Oberst der Reserve an der Offiziersschule der Luftwaffe in Fürstenfeldbruck. Bei der AfD war Otten Mitgründer des Kreisverbands München-Land, der heute 125 Mitglieder zählt.

Politisch setzt sich Otten für eine Stärkung der Bundeswehr als nationale Armee ein. Eine EU-Armee lehnt er ab, wie er überhaupt klare Grenzen bei der europäischen Zusammenarbeit zieht. Die Bundeswehr solle sich auf ihren grundgesetzlichen Auftrag konzentrieren: die Landesverteidigung. Otten fordert, Deutschland müsse sich gegen Flüchtlinge wappnen, Grenzen schließen und sie effektiv kontrollieren. Den Atomausstieg hält er für überstürzt. Dass der Mensch "einen Anteil" am Klimawandel hat, sei aber "unbestreitbar".

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SZ vom 12.09.2017 / belo
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