Süddeutsche Zeitung

Tödliche Badeunfälle:31-Jähriger ertrinkt im Emmeringer See

Lesezeit: 1 min

Es ist der dritte schwere Badeunfall binnen kurzer Zeit: Im Landkreis Fürstenfeldbruck ist ein 31-jähriger Mann verunglückt. Der Flüchtling wurde noch lebend aus dem Wasser gezogen, starb aber wenig später im Krankenhaus.

Von Stefan Salger

Nicht einmal einen Monat nach einem tödlichen Badeunfall im Emmeringer See ist erneut ein Asylbewerber ertrunken. Am Freitagvormittag gegen 11 Uhr ging ein 31 Jahre alter Mann aus Afghanistan, Bewohner der Erstaufnahmeeinrichtung am Fliegerhorst, beim Baden unter - etwa 30 Meter entfernt vom Ufer. Ebenso wie der 23 Jahre alte Eritreer, der Mitte Mai an fast der gleichen Stelle ertrunken war, hatte der Mann offenbar versucht, zu der Badeinsel zu schwimmen.

Weder seine Begleiter noch andere Badegäste konnten ihm zunächst helfen. Wasserwachttaucher Christian Nagel gelang es bereits 13 Minuten nach der Alarmierung, den Mann zu finden und ans Ufer zu bringen. Er wurde sofort reanimiert und per Hubschrauber in eine Klinik gebracht. Nagel, im Landkreis Einsatzleiter der Wasserrettung, bezeichnete dessen Zustand als sehr kritisch. In der Brucker Kreisklinik verstarb der 31-Jährige nach Angaben der Polizei dann kurz darauf.

Es ist dies bereits der dritte schwere Badeunfall im Landkreis innerhalb kurzer Zeit. Erst am Donnerstagabend vor gut einer Woche war ein 19-Jähriger aus Gilching im Germeringer See ertrunken. Rettungsschwimmer hatten den Mann in vier Metern Tiefe gefunden, die Wiederbelebungsversuche waren aber erfolglos geblieben.

Nagel sieht diese Häufung mit großer Sorge. Verstärkt beobachten er und seine Kollegen aus den Wasserwacht-Ortsgruppen, dass schlechte Schwimmer oder auch Nichtschwimmer sich überschätzen. Neben Asylbewerbern, die in ihren Heimatländern nie Schwimmen gelernt haben, trifft dies auch auf viele Kinder und Jugendliche zu, weil Schulen die Ausbildung nicht immer leisten können. Die Seen im Landkreis stellen dann eine Gefahr dar, denn sie sind zwischen sechs und zwölf Meter tief, weisen oftmals steile Uferabschnitte auf und die Sichtweite im Wasser ist sehr gering.

Dass der Rettungstaucher den Verunglückten bereits vier Minuten nach dem Eintreffen finden und bergen konnte, gilt unter diesen schwierigen Bedingungen als nahezu optimal. Im Einsatz waren neben der Brucker und Olchinger Wasserwacht die Feuerwehren Bruck und Emmering sowie Notärzte und Sanitäter des Roten Kreuzes.

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