Süddeutsche Zeitung

Olching:Auszeichnung für Bauernhofkindergarten

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Die Einrichtung nimmt zum ersten Mal an den Bio-Erlebnistagen teil und gewinnt für ihr Angebot auf Anhieb einen Preis.

Von Ingrid Hügenell, Olching

Einen Bio-Bauernhof besuchen, beim Nudelmachen zuschauen, Honig schleudern, selber backen - all das kann man bei den Bio-Erlebnistagen. Seit 2001 finden sie in Bayern statt, in diesem Jahr von 28. August bis 10. Oktober. An der 20. Auflage im vorigen Jahr hat sich auch der Bauerhofkindergarten Olching mit der Veranstaltung: "Biodiversität im Bauernhofkindergarten erleben", beteiligt. Dafür ist er am Montag ausgezeichnet worden, als "Sonderveranstaltung Bildung".

Die Preisverleihung für die sechs schönsten Bio-Erlebnistage fand sogar im Bauernhofkindergarten statt, der extra dafür schön hergerichtet worden war. "Für uns war das wahnsinnig toll - das erste Mal mitgemacht und gleich ausgezeichnetworden", sagt Leiterin Friederike Becker. Die Preisverleihung sei für sie sehr wertvoll gewesen, weil sie mit vielen Leuten, Bürgermeistern und Landtagsabgeordneten, über ihre Idee des Bauernhofkindergartens habe reden können.

Hubert Heigl, Vorsitzender der Landesvereinigung für den ökologischen Landbau in Bayern (LVÖ), zeigte sich beeindruckt vom Engagement der Preisträger. "Mit Ihren Veranstaltungen bei den Bio-Erlebnistagen leisten Sie einen großen Beitrag zu mehr Bio in und aus Bayern", sagte er. Denn wo Lebensmittel herkämen und wie sie hergestellt würden, spiele beim Einkauf eine immer größere Rolle. Ökologische Land- und Lebensmittelwirtschaft schütze nicht nur Umwelt und Klima, sondern kümmere sich auch um das Wohl der Nutztiere, biete den Bauernhöfen eine Zukunft und erzeuge hochwertige Lebensmittel. Ministerialrat Wolfgang Wintzer vertrat die erkrankte Landwirtschaftsministerin Michaela Kaniber. "Mit viel Leidenschaft, Herzblut und unglaublich tollen Veranstaltungen haben Sie es geschafft, die Menschen für unsere heimische Bio-Landwirtschaft zu begeistern", sagte er.

Die Bio-Erlebnistage werden von der LVÖ in Zusammenarbeit mit dem bayerischen Ministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten organisiert. Alljährlich finden in Spätsommer und Herbst etwa 300 Veranstaltungen in ganz Bayern statt. Bio-Hersteller lassen die Besucher hinter die Kulissen schauen. Im Olchinger Bauernhof-Kindergarten bekamen die Besucher die Gelegenheit, dessen Arbeit kennenzulernen: Den schonenenden Umgang mit der Natur und die Haltung der Nutztiere - Hühner, Schafe, Kühe, Ponys und Esel. Für seine Arbeit wurde der besondere Kindergarten beim Erlebnistag als offizielles Projekt der UN-Dekade Biologische Vielfalt ausgezeichnet. Der Hof liegt in der Nähe des Olchinger Sees und umfasst etwa zehn Hektar, je zur Hälfte Birkenwald und Grünland. 40 Buben und Mädchen besuchen den Kindergarten, der von 8.30 bis 14 Uhr geöffnet ist. Sie sind den ganzen Vormittag draußen und helfen auch, die Tiere zu versorgen. Mittags wird vorgelesen oder Rechnen geübt. Es gibt eine große Artenvielfalt, die den Besuchern der Bio-Erlebnistage nahe gebracht wurde.

Bis zu 300 000 Besucher sind nach Angaben des Landwirtschaftsministeriums jährlich bei den Veranstaltungen in ganz Bayern dabei. Eine Fachjury wählt dann die besten aus. Die Preise in der Kategorie "Landwirtschaft", gingen an die Bio-Imkerei "Die Bienenhüter" aus Nürnberg, an den Berghof der Familie Schudt in Schöllkrippen (Landkreis Aschaffenburg) für sein Ziegenfest und an das Demeter-Weingut Helmut Christ aus Nordheim am Main (Landkreis Kitzingen). Zwei Öko-Modellregionen erhielten je einen Preis für ihre Gemeinschaftsveranstaltung: die Steinwald-Allianz aus Erbendorf (Landkreis Tirschenreuth) und die Modellregion Waginger See-Rupertiwinkel (Landkreis Traunstein). Alle Preisträger erhielten eine Urkunde.

Betriebe, die in diesem Jahr mitmachen wollen, sollten sich schnell entschließen: Sie können noch bis 27. Juni ihre Veranstaltung anmelden, unter www.bioerlebnistage.de.

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Quelle:
SZ vom 15.06.2021
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