Süddeutsche Zeitung

Maisach:Brutale Attacke vor dem Bistro

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Es ist vielleicht nur einem Zufall zu verdanken, dass das Opfer noch am Leben ist. In der Silvesternacht traten zwei Männer brutal auf den Mann ein. Jetzt stehen die mutmaßlichen Täter wegen Körperverletzung vor Gericht.

A. Salch

Die Gewalt der Täter entlud sich wie eine Explosion. Und womöglich ist es nur glücklichen Umständen zu verdanken, dass Igor K. noch am Leben ist. In der Silvesternacht wurde er von dem 22-jährigen Miegen K. aus Egenhofen und dem 21 Jahre alten Matthias K. aus Fürstenfeldbruck vor einem Bistro in Maisach brutal zu Boden geschlagen und danach immer wieder mit Fußtritten traktiert.

Einem Mann, der in diesem Moment den Mut aufbrachte und versuchte, das Opfer zu schützen, schlug Miegen K. mit seiner rechten Faust mit voller Wucht ins Gesicht. So steht es in der Anklageschrift der Staatsanwaltschaft am Landgericht München II, wo sich Miegen K. und Matthias K. seit Mittwoch vor der 5. Strafkammer verantworten müssen. Die Anklage lautet auf gefährliche sowie vorsätzliche Körperverletzung.

Zum Auftakt des Prozesses räumten beide Angeklagte die Vorwürfe zumindest teilweise ein. Miegen K. behauptete jedoch, er habe Igor K. lediglich einmal ins Gesicht und zweimal gegen den Oberkörper getreten.

Was der Anlass für die brutale Attacke der beiden jungen Männer war, ist laut Anklage der Staatsanwaltschaft unklar. Matthias K. sagte bei seiner Vernehmung, er habe Igor K.s Freundin, mit der er vor mehreren Jahren für kurze Zeit liiert war, ein gutes neues Jahr gewünscht. Außerdem hätten er und Miegen K., der mehrfach einschlägig vorbestraft ist, vor der Attacke in einem Lokal "Trinkspiele" ausgetragen. Er habe zwischen sieben und acht Flaschen Bier und eine Flasche Sekt getrunken. Bei Miegen K. sollen es etwa sechs Bier sowie diverse Wodka Red Bull gewesen sein.

Igor K. erlitt durch die Tritte unter anderem eine Gehirnerschütterung, Prellungen, eine Fraktur der Nasenwurzel, Hämatome an beiden Augen sowie eine Prellung der rechten Augenhöhle und des rechten Augapfels. Dies könnte laut Ärzten zu einer Netzhautablösung, einer Augeninnendruckerhöhung oder auch einer Linseneintrübung führen. Igor K. sei deshalb auf "Jahre hinweg" auf regelmäßige Untersuchungen durch Augenärzte angewiesen. Der Prozess wird fortgesetzt. sal

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Quelle:
SZ vom 16.09.2010
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