Süddeutsche Zeitung

Brauerei Maisach:Das Bier reicht vorläufig

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Der Insolvenzverwalter lässt neuen Sud ansetzen und hat einen "erfreulichen Zwischenstand" parat.

Von Peter Bierl, Maisach

Der Vorrat an Bier, über den die Brauerei Maisach verfügt, reicht vorläufig bis zu den Maifeiern. Diesen "erfreulichen Zwischenstand" vermeldet Insolvenzverwalter Hans Pöllmann. Außerdem berichtet der Rechtsanwalt aus dem vorläufigen Insolvenzverfahren des Betriebes, dass die Brauerei nach wie vor über einen sehr loyalen, großen Kundenstamm verfüge. Das sei "eine elementare Basis für eine erfolgreiche Übernahme und Fortführung". Das Volksfest in Olching ist allerdings aus dem Kundenkreis ausgeschieden, der Festwirt entschied sich für einen anderen Lieferanten.

Damit der Nachschub an Bier gesichert bleibt, werden auf Veranlassung des Verwalters Ende März neue Sude angesetzt werden. Der Bierfluss sei dadurch bis zur Jahresmitte gesichert, heißt es in der Pressemitteilung. Die neuen Sude spiegelten die "aktuell aussichtsreichen Übernahmegespräche" mit Interessenten wider, die bis in den April andauern werden, teilt Pöllmann mit.

"Bei Aufnahme meiner Verwaltertätigkeit vor rund acht Wochen habe ich betont, dass es nur weitergehen kann, wenn alle Verfahrensbeteiligten wohlwollend und aktiv mitmachen. Das ist erfreulicherweise geschehen. Deshalb sieht es nach derzeitigem Sach- und Erkenntnisstand gut hinsichtlich einer Fortführung aus", sagt der Insolvenzverwalter. Das Insolvenzverfahren wird voraussichtlich am 1. April eröffnet werden. Pöllmann ist seit dem 29. Januar mit der vorläufigen Insolvenzverwaltung der Brauerei Maisach befasst.

Ende Januar hatte Inhaber Michael Schweinberger die Zahlungsunfähigkeit öffentlich gemacht. Die Liste der Gläubiger sei lang, die Masse gering, sagte der Brauereichef damals. Er berichtete damals von einem Sanierungsplan, den er im vergangenen Jahr aufgelegt habe. Dann kaufte die Brauerei Hefe ein, die mit Milchsäurebakterien kontaminiert war. Das Bier wurde sauer und musste zurückgenommen werden. Den Schaden bezifferte Schweinberger auf 50 000 Euro. Als Nächstes sprangen drei große Kunden ab und die Kosten für das Material stiegen.

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