Süddeutsche Zeitung

Im Landkreis:Autofreier Schultag

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Organisation setzt sich für weniger Hol- und Bringverkehr ein

An vielen Schulen sorgt der Verkehr am Morgen und nach Unterrichtsende für Unmut. Manche Eltern bringen ihre Kinder mit dem Auto zur Schule, während andere Schüler zu Fuß gehen und dabei in gefährliche Situationen geraten. Auch die parkenden Fahrzeuge der Eltern sind beim ein oder anderen Anwohner nicht gerne gesehen. Die aktuelle laufende Mobilitätswoche greift diese Themen in den Kommunen auf - so auch in der Stadt Fürstenfeldbruck.

"Wir appellieren an Familien, das Elterntaxi stehen zu lassen, damit Kinder eigene Erfahrungen im Straßenverkehr sammeln können", sagt Ursula Hildebrand, Regionalbeauftragte des Club-Service für Südbayern. "Ein Fünftel der Grundschüler wird einer aktuellen Forsa-Umfrage zufolge mit dem Auto zur Schule gebracht. Meist ist es ein gut gemeintes Resultat aus Fürsorge, Zeitnot und Bequemlichkeit der Eltern. Ist der Schulweg jedoch kurz genug, um ihn zu Fuß oder mit dem Fahrrad zurückzulegen, sollten Schulkinder dies auch tun", rät Hildebrand. Denn das richtige Verhalten im Straßenverkehr würden Kinder nur erlernen, wenn sie auch aktiv am Straßenverkehr teilnehmen. Sollte der Weg zu weit und eine Fahrt mit dem Auto notwendig sein, wird geraten "zumindest einen Parkplatz ansteuern, der 250 bis 500 Meter von der Schule entfernt ist, sodass die Kinder die Reststrecke zu Fuß bewältigen können. Dies fördert die motorischen Fähigkeiten, die eigenständige Mobilität und die Konzentrationsfähigkeit der Kinder und schafft Bewusstsein für Gefahrensituationen".

Die Stadt Fürstenfeldbruck hat für Mittwoch, 22. September, einen autofreien Schultag ausgerufen. "Eltern und Schüler werden gebeten, nicht mit dem Auto, sondern zu Fuß, mit dem Fahrrad, Roller oder ÖPNV zur Schule oder in die Arbeitsstätte zu gehen", heißt es dazu. Schulen im Landkreis Fürstenfeldbruck machen mit, wenn es am Mittwoch heißt "Goodbye, Elterntaxi!". "Das Motto unserer Clubaktion aus dem Jahr 2019 ist auch heute noch ein wichtiges Thema", sagt Ursula Hildebrand. "Wir begrüßen es sehr, wenn sich Kommunen und die Schulfamilien für einen sicheren Schulweg einsetzen." Und so weise die Organisation jedes Jahr zu Schulbeginn darauf hin, welche Gefahren durch Elterntaxis entstehen.

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SZ vom 21.09.2021 / sz
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