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Beste Klasse Deutschlands aus Fürstenfeldbruck:Eins mit Stern

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Sie wissen, wie man Schnitzel paniert, was Aceton aus Styropor macht und warum Sterne in klaren Nächten so schön funkeln: Fürstenfeldbrucker Realschüler sind die "beste Klasse Deutschlands" - und klüger als 1100 Gymnasialklassen.

Stefan Salger

Um kurz vor 12 Uhr reißen die Schüler in ihren grünen T-Shirts am Pfingstsamstag die Arme hoch. Da steht fest: Die 6 d der Ferdinand-von-Miller-Realschule Fürstenfeldbruck ist die beste Klasse Deutschlands. Die 26 Schüler haben rund 1100 Gymnasialklassen aus dem gesamten Bundesgebiet aus dem Feld geschlagen, darunter viele siebte Jahrgangsstufen.

Sie wussten, was Aceton aus Styropor macht, was das Geheimnis der Mona Lisa ist und wie man Wiener Schnitzel richtig paniert - und zur Belohnung bekommen sie eine Woche schulfrei für eine Klassenfahrt nach Paris.

Nein, hier ging es nicht um einen neuen Pisa-Test. Ausgeschrieben hatte den Wettbewerb "Beste Klasse Deutschlands" der Kindersender Kika, der in mehreren Quizsendungen die cleversten Schüler der sechsten und siebten Jahrgangsstufen suchte.

Das schmälert die Leistung der Fürstenfeldbrucker Kinder um Klassenleiterin Kathrin Keil allerdings nicht. Denn die Elf- bis Dreizehnjährigen mussten seit Herbst ein hartes Auswahlverfahren bestehen. Zwei Schülerinnen, Edda und Sophie, hatten Ende Oktober ihre Schulfreunde, Klassenleiterin und schließlich auch Schulleiter Peter Frohberg für die Teilnahme begeistert.

Die Fürstenfeldbrucker Schüler büffelten zwei Monate lang in jeder freien Minute - vor allem Naturwissenschaft und Technik. Kathrin Keil brachte den Schülern Grundkenntnisse in Chemie bei. Die Schüler wälzten Fachbücher, stöberten im Internet, schauten Dokumentarfilme an und experimentierten. "Mit Spaß am Spiel kommen wir ans Ziel", lautete das Motto der Klasse.

So brachten sie es ins Finale, in dem sie gegen siebte Klassen aus Langenau, Potsdam und Hamburg antreten mussten. Im Kölner Fernsehstudio saßen Martina und Fabienne ganz vorne, hinter ihnen die Mitschüler. Die beiden elfjährigen Mädchen blieben bis zum Schluss cool - auch wenn sie später zugaben: "Wir waren schon ganz schön nervös."

Trotzdem meisterten sie die entscheidende Frage besser als die Hamburger Konkurrenz. "Warum funkeln Sterne in klaren Nächten so schön?" Wegen unterschiedlicher warmer und kalter Luftströmungen wussten die Brucker - dafür können sich nun die Sterne in Paris anschauen.

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Quelle:
SZ vom 29.05.2012
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