Süddeutsche Zeitung

SZ-Spendenaktion:Eine große Sache: Menschen in Not spontan zu helfen

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Bei der 69. Aktion des "Adventskalenders für gute Zwecke" der Süddeutschen Zeitung kommen mehr als 5,4 Millionen Euro zusammen.

Von Gudrun Regelein, Landkreis

Mehr als 5,4 Millionen Euro haben die SZ-Leser bei der 69. Aktion des "Adventskalenders für gute Werke der Süddeutschen Zeitung" bisher gespendet. Das ist mehr als im Vorjahr, obwohl die Adventszeit 2017 kürzer war. Da der Süddeutsche Verlag die gesamten Sach- und Verwaltungskosten trägt, geht die gesamte Summe ohne jeglichen Abzug an Hilfsbedürftige in München und der Region. Bei der diesjährigen Aktion lag der Fokus auf schwerkranken Kindern und Jugendlichen, auf Familien, die plötzlich in Not gerieten, auf armen Rentnern und auf von Obdachlosigkeit bedrohten Menschen.

Auch im Landkreis Freising konnten viele notleidende, kranke und behinderte Menschen und karitative Projekte unterstützt werden. Maria Steiner ( Name geändert) beispielsweise, die alleine in einer kleinen Wohnung im Landkreis lebte. Im Dezember verlor sie durch einen verheerenden Brand in der Nachbarwohnung, der auch auf ihre Wohnung übergriff, ihr gesamtes Hab und Gut. Frau Steiner konnte von ihrem Besitz nichts retten - sie stand nachts nur mit einem Nachthemd bekleidet auf der Straße. Bis sie von der Versicherung eine Entschädigung bekommt, wird noch einige Zeit vergehen.

Die Spenden gehen an Organisationen, direkt an Betroffene, etwa an alleinerziehende Mütter, an notleidende Familien, an immer mehr Rentner

Dank der Spendengelder konnte Frau Steiner schnell geholfen werden. "Sie hat sich über diese unkomplizierte Unterstützung unglaublich gefreut und sich überschwänglich bedankt", berichtet Günter Miß, Leiter der Sozialen Dienste der Caritas Freising. Inzwischen konnte sich Maria Steiner zumindest wieder Kleidung kaufen. Mit den großzügigen Spenden der Leser können Krisen bewältigt und Not gelindert werden.

Ein Teil der Einnahmen geht an Organisationen, ein Teil direkt an Betroffene, etwa an alleinerziehende Mütter, an Familien, die von Hartz IV leben, an immer mehr Rentner und Menschen, die wegen eines Schicksalschlags, einer Krankheit oder des Verlustes des Arbeitsplatzes plötzlich in eine Situation geraten, in denen das Geld nicht einmal mehr für das Nötigste reicht. Oft geht es um scheinbare Kleinigkeiten, wie feste Schuhe für die Kinder, die sich die betroffenen Familien nicht leisten können. "Nicht vorhergesehene Ausgaben sind für Empfänger von Sozialleistungen eine Katastrophe", sagt Günter Miß. Eine kaputte Waschmaschine oder ein defekter Kühlschrank könnten nicht einfach ersetzt werden.

"Die meisten schämen sich sehr und versuchen, es irgendwie alleine zu schaffen"

Besonders schwierig sei zunehmend auch die Situation von alten Menschen und besonders Frauen: Häufig hätten diese in Teilzeit mit geringem Einkommen gearbeitet und müssten nun im Alter aufstockende Sozialleistungen beantragen. Gerade Älteren falle es schwer, um Hilfe zu bitten.

"Die meisten schämen sich sehr und versuchen, es irgendwie alleine zu schaffen. Oft kommen sie erst, wenn es gar nicht mehr anders geht", sagt Günter Miß. Anfragen von Menschen in einer Notlage gebe es bei der Caritas aber viele, berichtet er. Da geht es um Stromrechnungen, die nicht mehr bezahlt werden können, um nicht von der Krankenkasse finanzierte Leistungen der Gesundheitsversorgung, aber auch um dringend benötigte warme Kleidung für den Winter. "Diesen Menschen mit Spenden spontan helfen zu können", sagt Miß, "ist für uns eine große Sache."

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Quelle:
SZ vom 05.01.2018
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