Süddeutsche Zeitung

Dorfstraße in Kranzberg:Straßensanierung verschoben

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Weil es immer noch Hochwasserprobleme in der Oberen Dorfstraße gibt, müssen die Bauarbeiten mindestens ein Jahr warten, ebenso die Glasfaserleitungen.

Von Petra Schnirch, Kranzberg

Der Ortstermin zur Sanierung der Oberen Dorfstraße in Kranzberg bleibt nicht ohne Folgen. Zwar wird die Planung selbst nicht verändert. Allerdings benötigt die Gemeinde mehr Zeit, um eine Lösung für die Hochwasserprobleme zu finden. Deshalb werden die Bauarbeiten um mindestens ein Jahr verschoben, das gaben Gemeinde und Landratsamt am Montag überraschend bekannt. Eigentlich sollten in dieser Woche die Unterlagen für die Ausschreibungen rausgehen. Auch die Verlegung der Glasfaser-Leerrohre verzögert sich dadurch.

Bei dem Treffen vor dem Metzgerwirt hatten einige Anwohner am vergangenen Dienstag darüber geklagt, dass bei starken Regenfällen auf dem Abschnitt zwischen den Hausnummern 22 und 30 immer noch Wasser in Tiefgarage und Keller laufe. Die Verantwortlichen im Rathaus waren bisher davon ausgegangen, dass die Probleme nach der Erneuerung des defekten Regenwasserkanals behoben seien. Bürgermeister, Verwaltung und auch das Landratsamt als Baulastträger der Kreisstraße nähmen das sehr ernst, heißt es in einer Pressemitteilung. Deshalb soll für das Teilstück nun eine hydraulische Berechnung vorgenommen werden, um zu klären, ob eine Überlastung und eine mögliche Gefährdung bestehen. Die Ergebnisse werden laut Bürgermeister Hermann Hammerl (FWG) erst im Sommer vorliegen.

Bis Herbst soll ein Konzept "mit nachhaltigen Lösungen" vorliegen

Am Mittwoch nach Ortstermin und Gemeinderatssitzung habe er mit Anwohnern, Feuerwehr und Ingenieurbüro gesprochen, am Donnerstag habe er sich persönlich mit den Fachleuten getroffen, am Freitag ein weiteres Büro befragt. Bis Herbst soll nun ein Konzept "mit nachhaltigen Lösungen" vorliegen. Dafür werden bis zu 20-jährige Starkregenereignisse mit aktuellen Niederschlagswerten vom Wetterdienst für das Einzugsgebiet simuliert und die Auswirkungen auf den Kanal und das Umfeld aufgezeigt. Das Gefälle ist laut Hammerl in diesem Bereich geringer als in den anderen Abschnitten.

Seit Monaten hatte sich die Gemeinde bemüht, die Planungen so weit voranzubringen, dass der Landkreis die Kreisstraße 2021 sanieren kann. Ob der Freistaat, gerade auch wegen der finanziellen Belastungen durch die Corona-Krise, im kommenden Jahr ähnlich hohe Zuschüsse für den Straßenbau zur Verfügung stellen wird, ist offen. Möglicherweise könnte sich die Sanierung deshalb weiter verzögern. Jetzt zu bauen und im nächsten Jahr die Straße für Reparaturen am Kanal wieder aufzuschneiden, mache aber keinen Sinn, sagte Hammerl und warb um Verständnis: Er bedauere die Entscheidung sehr, weil einige Kranzberger schon dringend auf einen Glasfaseranschluss warten. Eine andere Lösung sei aber nicht möglich.

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Quelle:
SZ vom 16.03.2021
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