Süddeutsche Zeitung

Günzenhausen:Strickende Oma als Instagram-Star

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Anna Jungmeier strickt leidenschaftlich Socken und kann sich vor Aufträgen nicht retten.

Von Birgit Goormann-Prugger, Neufahrn

In der Rubrik "Update" beleuchtet die SZ Freising aktuelle Entwicklungen bei verschiedenen Themen im Landkreis. Auf welchem Stand ist ein Projekt? Wurde gegen Missstände vorgegangen und wie? Wie ist eine Geschichte weitergegangen. Diesmal geht es um Anna Jungmeier, 84, strickender Instagram-Star aus Günzenhausen

Ja, so kann das gehen. Erst macht man aus der Not eine Tugend, weil man auch in Zeiten von Corona mit Abstandsregeln und Kontaktbeschränkungen weiter etwas Gutes tun will und dann ist man auf einmal ein Instagram-Star und kann sich nicht mehr retten vor Followern und Aufträgen. So geht es gerade der 84-jährigen Anna Jungmeier, von der die SZ vor einigen Tagen bereits an dieser Stelle berichtet hat.

Erst einmal die vielen neuen Aufträge abarbeiten

Neufahrns Sozialreferentin Beate Frommhold-Buhl hatte der SZ die Geschichte der Günzenhausenerin - Anna Jungmeier legt besonderen Wert darauf, dass sie so bezeichnet wird - zukommen lassen. Sie strickt leidenschaftlich gerne Socken und den Erlös aus dem Verkauf überreicht sie seit neun Jahren immer zum Jahreswechsel der Seniorentagesstätte in der Neufahrner Sozialstation.Vor Corona hatte sie ihre selbstgestrickten Socken beim Christkindlmarkt verkauft. Doch das ging nun nicht mehr und Enkelin Franziska hatte die rettende Idee. Oma bekam einen eigenen Instagram-Account. Der heißt "annisomasocken". Dort kann man problemlos seine Bestellung aufgeben.

Weil die SZ diese schöne Geschichte eine breiteren Öffentlichkeit hat zukommen lassen, hat das nun Folgen. Bei der Günzenhausenerin Anna Jungmeier sind nach diesem Bericht nämlich so viele Aufträge via Insta eingelaufen, dass sie diese erst einmal abarbeiten muss und aktuell keine neuen Strickwünsche erfüllen kann.

Enkelin betreut den Account, die Oma muss ja stricken

Und viele neue Follower seien auch dazu gekommen, berichtet Enkelin Franziska Jungmeier, die den Instagram-Account ihrer Oma betreut, weil diese das ja nicht auch noch erledigen kann. Sie muss ja stricken. "Wir freuen uns aber dennoch sehr, dass so viele Leute Gefallen an den Socken finden und damit auch etwas Gutes für die Sozialstation tun!", erzählt Franziska Jungmeier.

Es ist zwar derzeit empfindlich kalt, ein Paar warme Socken wäre da nicht schlecht. Wer solche haben will, muss aber noch etwas Geduld haben. Anna Jungmeier wird bestimmt bald auch wieder neue Aufträge annehmen.

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Quelle:
SZ vom 14.01.2022
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